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Greta Gerwig und Margot Robbie gehen bei Oscars leer aus – Fans wütend

Ryan Gosling, Greta Gerwig, and Margot Robbie in Barbie (2023)
Ryan Gosling bekam eine Oscar-Nominierung, seine Kolleginnen gingen leer aus.Bild: warner bros. pictures

«Barbie» verpasst mehrere Top-Kategorien bei Oscar-Nominierungen – Fans entsetzt

25.01.2024, 13:4125.01.2024, 15:00
Vera Siebnich / watson.de
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Im vergangenen Jahr dominierten hauptsächlich zwei Filme das Kino: «Barbie» und «Oppenheimer». Der Hype um die Filme war riesig. Fans schauten sich beide hintereinander an, auch, wenn das bedeutete, insgesamt fast fünf Stunden im Kino zu verbringen. Mit «Barbenheimer» wurde sogar ein eigener Begriff für das Phänomen erschaffen.

Dass nun beide Filme mehrfach bei den Oscars nominiert sind, kommt wenig überraschend. In 13 Kategorien darf «Oppenheimer» auf einen der begehrten Preise hoffen, «Barbie» hat acht Chancen im Rennen um einen Oscar.

Doch nach Bekanntgabe der Nominierungen reagierten vor allem Fans des Films von Greta Gerwig entrüstet. Das hängt damit zusammen, für welche wichtigen Kategorien der Film nicht nominiert ist. Mindestens genauso empörend finden viele allerdings, wofür «Barbie» am Ende seine Oscar-Nominierungen bekommen hat.

Oscars 2024: «Barbie» verpasst Top-Kategorien

Die Nominierten für die Oscars wurden am Dienstag in Los Angeles bekannt gegeben. Schauspieler Jack Quaid und seine Kollegin Zazie Beetz gaben bekannt, wer sich in diesem Jahr Hoffnungen auf einen der begehrten Preise machen darf.

Aus deutscher Sicht gab es dabei zwei positive Nachrichten: Sandra Hüller ist für ihre Rolle in «Anatomie eines Falls» als beste Hauptdarstellerin nominiert. Und «Das Lehrerzimmer» geht für den Auslands-Oscar ins Rennen.

Doch für die grössten Diskussionen nach der Bekanntgabe sorgte «Barbie». Denn in zwei wichtigen Kategorien taucht der Film nicht auf.

Weder ist Margot Robbie als «Beste Hauptdarstellerin» nominiert, noch Greta Gerwig für die «Beste Regie». Stattdessen ist «Barbie» für das Kostümdesign, als bestes adaptiertes Drehbuch und für das Produktionsdesign nominiert. Auch in der wichtigsten Kategorie darf die satirische Komödie sich Hoffnung machen: Barbie könnte als «bester Film» ausgezeichnet werden.

Barbenheimer Barbie Opeenheimer Meme

https://www.instagram.com/p/Cucgla9v5Vx/
«Barbenheimer» dominierte die Kinokassen 2023.Bild: instagram

Und: Mit Ryan Gosling und America Ferrera ist «Barbie» immerhin in der Kategorie der besten Nebendarsteller:innen vertreten. Doch bei den Fans sorgt genau das für jede Menge Unmut. Auf X machen sie ihrem Ärger in teils deutlichen Worten Luft.

«America und Ryan verdienen ihre Nominierungen absolut, aber Margot nicht zu nominieren, wenn sie wortwörtlich die Barbie ist, ist Wahnsinn», schreibt eine Person auf X. «Was soll das heissen, Ryan wurde mehrfach für Barbie nominiert und Margot überhaupt nicht? Barbie wäre nichts ohne sie. Ich bin mehr als angepisst», entrüstet sich eine andere.

Und ein weiterer Fan schreibt: «Ich weigere mich zu glauben, dass ich in einer Welt lebe, in der Margot Robbie nicht für Barbie für den Oscar nominiert ist.»

Auch Ryan Gosling äusserte sich zur Situation: «Ich bin unglaublich geehrt und stolz darauf, für die Rolle des Kens für einen Oscar nominiert zu werden. Aber es gibt keinen Ken ohne Barbie und es gibt keinen ‹Barbie›-Film ohne Greta Gerwig und Margot Robbie. Sie sind diejenigen, die am meisten für diesen geschichteschreibenden, weltweit gefeierten Film verantwortlich sind.»

Im Statement heisst es weiter: «Zu sagen, dass ich nur enttäuscht bin, dass sie in ihren jeweiligen Kategorien nicht nominiert wurden, ist ein Understatement! Sie haben es geschafft, uns mit ein paar seelenlosen, leichtbekleideten und gottseidank geschlechtslosen Puppen das Herz zu brechen und uns auch zum Lachen zu bringen. Ihre Arbeit, die Popkultur-Geschichte geschrieben hat, hätte es verdient gehabt, gewürdigt zu werden.»

Er freue sich aber für «America Ferrera und die anderen Künstlerinnen und Künstler, die mit ihrem Talent dazu beigetragen haben, einen so bahnbrechenden Film zu machen».

Fans sind wütend auf die Academy

Viele Fans stört dabei vor allem eines: Durch die Nominierung von Ryan Gosling bekommt nun womöglich die männliche Hauptrolle des Films mehr Anerkennung als die weibliche. «Barbie hat mich gar nicht so interessiert, wie andere Menschen, aber zu sehen, dass ein Film, in dem es darum geht, wie falsch Frauen öffentlich wahrgenommen werden, für die männliche Hauptrolle und seinen Witz-Song nominiert wird und Preise bekommt, aber fast das ganze weibliche kreative Team nicht, könnte mich zum Schurken werden lassen», schreibt eine Person auf X.

Eine andere findet: «Wie könnt ihr Ken und nicht Barbie für das Barbie-Movie nominieren. Ist es das Ken-Movie? Verdammt, nein!»

«Ich glaube, die Akademie hat Barbie mit geschlossenen Augen und Ohren geschaut», vermutet eine andere Person, die mit den Nominierungen offensichtlich ebenfalls alles andere als einverstanden ist.

«Keine Greta Gerwig. Keine Margot Robbie. Aber Ryan Gosling. Das Patriarchat, richtig?», fragt eine weitere Person sarkastisch. Und eine meint in Anlehnung an den Film selbst schlicht: «Diese Barbie wurde vor den Kopf gestossen.»

Sogar Hillary Clinton äusserte sich zum Diskurs. An Greta und Margot gerichtet schreibt sie: «Auch wenn es schmerzt, an den Kinokassen zu gewinnen, aber nicht die Goldmedaille mit nach Hause zu nehmen, lieben euch Millionen von Fans.»

Dass der Film in so vielen wichtigen Kategorien von der Academy nicht berücksichtigt wurde, sorgt also offensichtlich für jede Menge Unmut bei den Fans. Vollkommen überraschend kommt die Entscheidung allerdings nicht.

Schon bei den Golden Globes erlitt der Film einen herben Rückschlag. Margot Robbie war zwar als beste Darstellerin nominiert, ging allerdings leer aus. Auch Greta Gerwig durfte den Preis als beste Regisseurin nicht mit nach Hause nehmen. Viele Fans hatten sich offensichtlich trotzdem Hoffnungen gemacht, dass sich das bei den Oscars noch ändern könnte.

(cmu/watson.de)

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Barbie bezieht Stellung gegen Rassismus.
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66 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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arowa
25.01.2024 14:25registriert April 2023
Ich fand den Artikel ziemlich anstrengend zu lesen. Vielleicht hätte man zur Auflockerung ein paar X (ehemals Twitter) Zitate einbauen können.
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Captain Mumpitz
25.01.2024 14:06registriert März 2022
Achtung spoiler alert, aber: könnte es nicht sein, dass... und das ist eine sehr gewagte These.. Ryan Gosling seinen Ken einfach besser verkörpert hat als Margot ihre barbie? Nein? Auf keinen Fall? Weil Patriarchat und so?

Schwachsinn. Ken war klar die bessere Figur von einem hervorragend aufgelegten Gosling gespielt. Das geht so absolut in Ordnung.
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the_hoff
25.01.2024 16:00registriert April 2016
Ist es nicht anstrengend sich immer so zu empören?
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Der Faschismus in Portugal – und wie mein Vater deswegen in ständiger Angst lebte
Die Nelkenrevolution am 25. April 1974 in Portugal ist 50 Jahre her. Sie war das Ende der faschistischen Ära unter António de Oliveira Salazar. Ein Mann, der das westlichste Land Europas mit eiserner Faust regierte. Dieser Artikel ist die persönliche Geschichte meiner Familie.

Es ist der 25. April 1974, kurz nach Mitternacht. Im Radio erklingt zweimal das Lied «Grândola, Vila Morena» (deutsch: Grândola, braungebrannte Stadt). Es ist das zweite Signal des Militärputsches gegen das faschistische Regime von António de Oliveira Salazar in Portugal, der eine ganze Nation befreien wird. Es ist die sogenannte Nelkenrevolution oder in Portugal auch einfach «der 25. April», welche das Ende des faschistischen Regimes in Portugal einläutete und die autoritäre Diktatur des «Estado Novo» (deutsch: Neuer Staat) stürzte.

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