Mit Horror-Produktionen beziehungsweise übernatürlichen Geschichten hat Netflix schon des Öfteren positive Erfahrungen gemacht, das prominenteste Beispiel ist wohl «Stranger Things». Aktuell startet der Film «The Deliverance» auf der Streaming-Plattform durch, der diverse Versatzstücke des Genres kombiniert – ein Exorzismus inklusive.
Netflix liess sich den Film einiges kosten und konnte mit Glenn Close einen grossen Star für das Projekt gewinnen. Viele, die «The Deliverance» schon gesehen haben, sind dennoch alles andere als begeistert.
Die Handlung dreht sich um die alleinerziehende Mutter Ebony Jackson (gespielt von Andra Day), die mit zahlreichen Problemen kämpft: Finanzielle Verpflichtungen kann sie nicht mehr decken, dazu ist ihre eigene Mutter Alberta (gespielt von Glenn Close) an Krebs erkrankt und sie selbst kämpft gegen ihre Alkoholsucht.
Gerade ist Ebony mit ihren drei Kindern in ein neues Haus gezogen, zu allem Überfluss macht sich dort auch noch eine unsichtbare Präsenz breit. Ein gelungener Neuanfang sieht anders aus, die Ereignisse werden im Verlauf des Films immer drastischer.
Netflix hat für «The Deliverance» 65 Millionen US-Dollar in die Hand genommen – eine beachtliche Summe für Exklusivrechte an einem Genre-Film. Zumindest mit Blick auf die Aufrufzahlen scheint sich die Investition aber auszuzahlen: «The Deliverance» hat es in 46 Ländern auf Platz eins der Netflix-Charts geschafft, darunter viele europäische Länder. In der Schweiz ist er momentan auf Platz 2.
Damit weist der Film bei uns unter anderem «Gemini Man» mit Will Smith und «The Union» mit Mark Wahlberg und Halle Berry in die Schranken.
Ein Film, der von vielen geschaut wird, kommt aber nicht automatisch auch bei allen gut an. Dies beweist ein Blick auf die Bewertungsplattform «Rotten Tomatoes», wo Zuschauerinnen und Kritiker ihre Meinung abgeben.
Besonders die professionellen Rezensionen fallen vernichtend aus, «The Deliverance» kommt lediglich bei 30 Prozent der Personen gut an. Die 53 Prozent bei der Publikumswertung sind ebenfalls stark ausbaufähig. Tim Robey von «The Telegraph» beispielsweise vergibt nur einen von fünf möglichen Sternen und schreibt:
Eddie Harrison wird in seiner Kritik für «Film Authority» ebenfalls sehr deutlich und bezeichnet den Film als «hochwertigen Müll», vollgestopft mit «Geldschnickschnack». Etwas Neues könne er nicht vorweisen.
Mit den Worten «wirklich schrecklich» rechnet eine Zuschauerin ab. «Viel Glück, ihr wurdet gewarnt», schreibt sie abschliessend. An anderer Stelle beschwert sich eine Person, «The Deliverance» habe «keinen einzigen gruseligen Moment» – ein fatales Urteil für einen Horrorfilm.
Gut. Liegt nicht nur an mir.