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Gärtner Graf
Wohl kaum ein Gartengerät polarisiert so stark wie der Laubbläser. Manche setzen ihn fast täglich ein, um Garten und Wege sauber zu halten, während andere der Meinung sind, dieses nervtötende Gerät gehöre verboten.
25.10.2025, 10:0125.10.2025, 10:48
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Pro und Contra
Laubbläser erleichtern die Gartenarbeit deutlich – besonders auf grossen Flächen. Laub, Zweige und Schmutz lassen sich damit schnell und effizient entfernen. Gehwege sollten laubfrei sein, damit niemand auf nassem Laub ausrutscht. Auch der Rasen muss regelmässig vom Laub befreit werden, sonst begünstigt die Feuchtigkeit das Wachstum von Moos, Fäulnis und Pilzkrankheiten.
Das laute Geräusch dieser Geräte stört – selbst wenn es nur aus der Ferne zu hören ist. Und: Muss wirklich jedes Blatt entfernt werden? Trockene Blätter gehören zum Herbstbild und sind nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll. Laubbläser werden zudem oft falsch eingesetzt – statt das Laub an einen Haufen zu blasen und aufzusammeln, dienen sie zunehmend allgemeinen Reinigungszwecken. In der Stadt Zürich sind ab 2026 benzinbetriebene Laubbläser verboten, erlaubt sind von Oktober bis Dezember nur noch elektrische Modelle.
Fazit:
Gehwege, vor allem öffentliche, sollten im Herbst aus Sicherheitsgründen vom Laub befreit werden. Auch auf dem Rasen empfiehlt es sich, das Laub zu entfernen. Doch für kleinere Flächen reicht ein herkömmlicher Laubrechen völlig aus. Laubbläser kommen heute immer häufiger ganzjährig zum Einsatz – nicht nur im Herbst. Dabei werden Feinstaub, Sporen und Mikroorganismen aufgewirbelt und in der Luft verteilt. Ausserdem zerstören Laubbläser wichtige Lebensräume: Viele Kleintiere wie Igel, Spinnen oder nützliche Bodenorganismen überwintern im Laub oder nutzen es als Versteck. Laub schützt zudem Pflanzen vor Frost und lässt sich wunderbar zu wertvollem Kompost verarbeiten. Ich kann gut verstehen, dass Laubbläser vielen Menschen auf die Nerven gehen – vor allem die benzinbetriebenen, deren Lärm als besonders belastend empfunden wird.
Gärtner Graf
Beat Graf begann seinen beruflichen Werdegang vor 39 Jahren mit
einer Lehre zum Baumschulisten. Nach einer umfassenden Aus-
und Weiterbildung folgten viele weitere Jahre als Besitzer
einer Staudengärtnerei. Mit 51 Jahren verkaufte er den Betrieb
und gründete 2022 die GÄRTNER GRAF AG. Hier geht es zum
Gärtner Graf Blog.
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