Die Nase juckt, die Augen brennen und das Niesen will nicht aufhören: Für Allergiker geht der Frühling mit vielen lästigen Symptomen einher. Leider bleiben Allergiker auch in diesem Jahr nicht davon verschont. Nicht mal ein bisschen. Im Gegenteil. Wir befinden uns in einem starken Pollenbelastungsjahr.
Welche Pollen derzeit wüten und mit welchen Tipps du den Frühling überstehst:
Welche Pollen sind eigentlich die schlimmsten? Laut «Meteo Schweiz» sind sechs Pollenarten Auslöser von rund 90 Prozent der Pollenallergien. Dazu gehören: Gräser-, Eschen-, Birken-, Hasel-, Erlen und Beifusspollen. Hier eine Übersicht, wie die Übeltäter sich aktuell ausbreiten:
Zurzeit fliegen gerade viele Pollen gleichzeitig – das macht den April zu einem besonders anstrengenden Monat für Allergiker. Besonders die Zunahme von Esche- und Birken- und Eichenpollen wirkt sich auf das Wohlbefinden vieler Allergie-Geplagten aus. Hinzu kommt, dass zurzeit auch langsam die Belastung der Gräserpollen steigt.
Dieses Jahr ist die Pollenbelastung besonders hoch. Wir befinden uns nämlich in einem sogenannten Mastjahr. Die Birke ruht sich jedes zweite Jahr aus, um Energie zu tanken und um sich auf das Wachstum der Wurzel zu konzentrieren. Nun ist der Energietank wieder geladen und die Äste produzieren Blüten im grossen Stil.
Letztes Jahr hatten wir eine relativ tiefe Pollenbelastung, dieses Jahr ist deshalb wieder mit mehr Birkenpollen zu rechnen. Das Gleiche gilt auch für die Esche, die dieses Jahr wieder mehr Pollen produziert.
In diesen Tagen beginnt die stark allergene Birke für etwa einen Monat zu blühen. Sie sei Hauptauslöser der Pollenallergie im Frühling, erklärt die Expertin Dr. Regula Gehrig Bichsel von «Meteo Schweiz» auf Anfrage von watson. Doch was macht sie für Allergiker besonders lästig?
Grund dafür sind die über fünf Millionen Pollen pro Birkenkätzchen (siehe Bild). Mit dieser Anzahl übertrifft die Birke die meisten anderen Bäume. Hinzu kommt, dass sie mit ihrer winzigen Grösse besonders tief in die Atemwege gelangen und vom Wind getragen weite Distanzen zurücklegen können. Dies sorgt auch für allergische Reaktionen an Orten, an denen die Birke eigentlich gar nicht blüht.
Für eine Prognose bezüglich der Gräserpollen ist es noch zu früh, sagt die Expertin auf Anfrage von watson. Im Normalfall lösen die Gräser erst Ende April und im Mai Allergien aus.
Nicht nur der Takt der Natur, sondern auch ihre Laune wirken sich auf den Pollenflug aus: Aufgrund der steigenden Temperaturen beginnen Pflanzen ihre Blütezeit immer früher. Das sorgt dafür, dass sich die Blütezeit der Gräser und die der Bäume immer häufiger überschneidet und so eine Doppelbelastung für Heuschnupfen-Geplagte darstellt.
Die höhere Pollenkonzentration in der Luft ist auch ein Grund dafür, wieso immer mehr Menschen unter Heuschnupfen leiden – einige hatten ihr ganzes Leben keine Probleme und bekommen dann mit 50 Jahren plötzlich Beschwerden. Laut dem Luzerner Kantonsspital könnte das auch daran liegen, dass gestresste Bäume, beispielsweise die in der Stadt, mehr Allergene produzieren. Auch in Verbindung mit Luftschadstoffen können sich die Staubpartikel aggressiver auf die Schleimhäute Betroffener auswirken.
Abgesehen von Tabletten, Nasensprays und anderen Helfern gibt es auch Tricks im Alltag, die dir helfen können, durch die warme Jahreszeit zu kommen:
Die Hygienemaske hält die Pollen davon ab, deine Schleimhäute zu reizen. Wer mit gereizten und geröteten Augen zu kämpfen hat, setzt sich für den Gang ins Freie am besten eine Sonnenbrille auf. Wer draussen Sport machen möchte, findet hier Tipps.
Bei sich zu Hause setzen Allergiker lieber auf Stosslüften, anstatt die Fenster stundenlang geöffnet zu lassen. Ebenfalls wichtig ist es, dass die getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer ausgezogen wird, sondern in einem anderen Zimmer. Sonst erwachst du mit verklebten Augen am nächsten Morgen.
Besonders Menschen mit langem Haar kann es zudem helfen, vor dem zu Bett gehen die Haare gründlich zu waschen.