Selena Gomez sorgte in den vergangenen Tagen für jede Menge Gesprächsstoff. So zeigte sich die Musikerin, die ihren Durchbruch einst mit ihrer Rolle in der Disney-Serie «Die Zauberer vom Waverly Place» gefeiert hatte, erschüttert über die Pläne des neuen US-Präsidenten. Seit dem Machtwechsel in den Vereinigten Staaten machte es sich Donald Trump zum Ziel, Massenabschiebungen durchzusetzen.
Dass der 78-Jährige eine Vielzahl an Menschen aus dem Land schaffen will, besorgt die Sängerin enorm. In einem Video auf Social Media meldete sie sich unter Tränen zu Wort, betonte, der Präsident würde damit «[ihre] Leute angreifen».
Nachdem Selena Gomez den Clip schnell wieder gelöscht hatte, schaltet sich nun jedoch das Weisse Haus mit einer deutlichen Reaktion ein.
Gerade erst musste die 32-Jährige für ihr öffentliches Mitgefühl mehrere Rückschläge einstecken. Wie die «Daily Mail» berichtet, habe eine Auswertungsplattform festgestellt, dass sie seit der Veröffentlichung des Videos über 100'000 Follower:innen auf Social Media verloren hat. In den vergangenen 30 Tagen sollen es sogar insgesamt über 800'000 gewesen sein. Schuld daran sei jedoch angeblich auch ihre Performance in dem Musical-Thriller «Emilia Pérez».
Zudem äusserte sich dann noch der republikanische Senatskandidat Sam Parker auf X zu ihrem tränenreichen Statement. Nur zeigte dieser wenig Verständnis für die Sorgen der Amerikanerin mit mexikanischen Wurzeln. Unter anderem merkte er beinahe absurderweise an: «Vielleicht sollte Selena auch abgeschoben werden?»
Es folgte ein verbales Gefecht auf Social Media, denn auch Selena Gomez wollte das nicht unkommentiert lassen. Nun mischt jedoch noch eine weitere Instanz mit – und die kommt von ganz oben. So veröffentlicht der X-Account des Weissen Hauses ein Video als Reaktion auf die jüngsten Geschehnisse.
Kayla Hamilton, Jocelyn Nungaray, and Rachel Morin were murdered by illegal aliens.
— The White House (@WhiteHouse) January 31, 2025
Their courageous mothers had something to say to @SelenaGomez and those who oppose securing our borders. Watch ⬇️ pic.twitter.com/KfsqQGwhqj
In diesem nimmt die Trump-Administration die «Emilia Pérez»-Darstellerin aufs Schärfste ins Visier. Das zeigt bereits der Titel des Videos, der wie folgt lautet: «Moms of Victims of Illegal Aliens slam Selena Gomez: You Didn’t Cry for Our Daughters» (deutsch: «Mütter von Opfern illegaler Einwanderer kritisieren Selena Gomez: Du hast nicht um unsere Töchter geweint»).
Die Aufnahme enthält kurze Ausschnitte aus Selena Gomez' ursprünglichem Video, die mit den Reaktionen von drei Frauen ergänzt wurden, deren Kinder angeblich von Menschen ohne Papiere getötet wurden. Die interviewten Frauen werfen dem Hollywoodstar mitunter eine gespielte Empathie vor, «weil sie eine Schauspielerin ist». Eine andere lobt Trump für sein Vorhaben.
Einen gewissen Beigeschmack hat das Video in jedem Fall, wie daraufhin auch zahlreiche User:innen unter dem Beitrag anmerken. So sei aus einer menschlichen Reaktion gezielt eine politische Debatte kreiert worden. «Ich habe mich noch nie so sehr geschämt, eine Amerikanerin zu sein», schreibt eine Person sichtlich enttäuscht.
Eine weitere Userin findet da sogar noch deutlich klarere Worte für den jüngsten Post der US-amerikanischen Regierungsebene. Sie schreibt: «Das ist so was von unangebracht und seltsam, Selena ins Visier zu nehmen, indem man das Weisse Haus benutzt, um eine Privatperson persönlich anzugreifen ... Ich hoffe, sie verklagt euch alle.»
Kritik an Xi hat in China böse Folgen.
Kritik an Erdogan hat in der Türkei böse Folgen.
Kritik an Trump hat in den USA böse Folgen.
Insofern: Nichts neues.