Angekettete Tiger drehen sich im Kreis, Eisbären laufen bei 40 Grad apathisch durch ihr Gehege und Löwen werden von Besucherinnen und Besuchern gestreichelt. Für das, was für viele als absolute Tierquälerei gilt, bezahlen andere ein kleines Vermögen. So auch die Influencerin Gorgina Fleur, die ihren Besuch im Privatzoo Al Buqaish in Dubai voller Stolz mit ihrer Followerschaft teilte.
Georgina Fleur ist ein deutsches Reality-TV-Sternchen und wurde 2012 durch ihre Teilnahme bei «Der Bachelor» bekannt. Sie wanderte 2020 mit ihrer Tochter nach Dubai aus und sorgte seither immer wieder für Schlagzeilen und Kritik. Besonders heftig ist diese nun, nachdem sich die 34-Jährige am Wochenende in ihrer Instagram-Story im Al-Buqaish-Zoo zeigte. Der Zoo ist privat buchbar und bekannt dafür, dass man dort den Tieren besonders nah kommen kann. So zeigte Georgina in ihrer Story folgende Bilder:
Der braune Bär am Anfang ist übrigens ein Eisbär.
Auch wenn im Hintergrund Georginas Stimme zu hören ist, die sagt: «Oh mein Gott, ist es schön hier» oder «Wow, ein Traum wird wahr», teilten viele Fans diese Gedanken nicht mit Georgina. Die Empörung über die Bilder war riesig und ihr wird Unterstützung von Tierquälerei vorgeworfen.
Und das zu Recht. Seit dem Aufkommen der veganen Ernährung boykottieren viele Menschen Zoos. Laut PETA Schweiz ist nämlich kein Zoo wirklich artgerecht. Auch die Umweltschutzorganisation WWF steht Zoos kritisch gegenüber. Dr. Arnulf Köhncke, Fachbereichsleiter Artenschutz beim WWF Deutschland, meint aber: «Gut geführte und international anerkannte Zuchtprogramme in Zoos können einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten.»
Hier ist das Stichwort «gut geführte». Dass hier der Al-Buqaish-Zoo nicht dazugehört, zeigen die kleinen Gehege, die apathischen Tiere und das Erlauben von Berührung der Zootiere. Aber auch Studien beweisen, wie schlimm eine solche Haltung für Wildtiere ist. So stellt der ständige Kontakt mit Touristinnen und Touristen laut Pro Wildlife einen enormen Stress dar. Zu wenig Auslauf und nicht angepasste Temperaturen sorgen zudem für das apathische Verhalten.
Al Buquaish selbst stellt sich auf seiner Website als Held dar. Dort wird von der Rettung der Tiere gesprochen und davon, dass nur Tiere aufgenommen werden, die ausgestossen oder ausgesetzt wurden. Der Zoo sei zudem «kein Business, um Tiere auszunutzen», sondern dazu da, Tiere zu retten. Das bei einem Eintrittspreis von 1000 Dirham pro Person, was umgerechnet 245 Franken sind.
Die Reaktionen auf Georgina Fleurs Instagram-Story waren heftig. In ihren Kommentaren ist grosse Kritik zu lesen und auch Creator auf TikTok bemängelten Georginas Entscheidung, den Zoo ihren über 350'000 Followerinen und Followern anzupreisen. Daraufhin stellte Georgina ihren Account auf privat und wandte sich in einer Story an ihre Fans. «Ich bekomme Morddrohungen, solche Menschen werden geblockt», so die Influencerin.
Dass sie ihr Fehlverhalten eingesehen hat, scheint aber nicht der Fall zu sein: «Ich war zu einem Dinner eingeladen, ich kann nichts dafür, dass der Gastgeber dort Löwen hat», versucht sie zu erklären. Mit wenig Erfolg. Vielleicht merkt sie es aber an ihrer Followerzahl, diese ist nämlich um über 8000 gesunken.
Dieses Exemplar scheint in dieser Beziehung eher zur Gattung Grabkerze als zur Gattung der Stadionscheinwerferbatterien zu gehören.
Schätze aber, dass es genug Menschen auf der Welt gibt, welche sie "erleuchten" wollen/werden.
Breaking news 2: In Dubai wird nicht sanfter Tourismus gelebt und humane Werte zählen weniger als harte Währung...
Ich muss sagen, die Kombi passt! 🤢