
Manchmal wird Reisen zur Geduldsprobe.Bild: Shutterstock
User Unser
03.08.2025, 18:5803.08.2025, 18:58
Reisen macht nicht immer nur Spass. Manchmal läuft einfach alles nur schief. Hier kommen unsere schlimmsten Flugerfahrungen – über einige können wir heute auch ein bisschen schmunzeln.
Lia Perbo
«Kürzlich flog ich von Tansania nach Hause – 10 Stunden Nachtflug, natürlich ein Sitz in der Mitte.
Nachdem ich im Voraus noch alles versucht hatte, um einen Fensterplatz zu bekommen (vergeblich), akzeptierte ich mein Schicksal und redete mir ein, es würde schon nicht so schlimm werden.
Als ich zu meiner Sitzreihe gelangte, schwand die Zuversicht schnell. Die ältere Frau, die den gesamten Flug neben mir sitzen würde, bewegte sich in einem Tempo, das an Faultiere in Animationsfilmen erinnerte. Diejenigen, die Kundenaufträge bearbeiten, mit ausufernden Pausen zwischen jedem Blinzeln.
Den restlichen Flug verbrachte ich mit stiller Panik, sie könnte jeden Moment den Löffel abgeben – und dem inständigen Wunsch, ich hätte eine Windel getragen.»
Ralph Steiner
«Es war 2019 auf dem Rückflug von Hongkong in die Schweiz. Die erste Misere passierte auf dem Weg zum Flughafen. Plötzlich befanden wir uns inmitten von hunderten Demonstranten, die damals gegen den Einfluss Chinas auf die Strasse gingen.
Bei 35 Grad und mit unseren 23-Kilo-Koffern rannten wir von den Wasserwerfern der Polizei davon. Über sieben Umwege kamen wir komplett verschwitzt am Flughafen an.
Dort erhielten wir am Desk der Swiss die Info: Loch im Triebwerk, der Start wird um rund 8 Stunden verschoben. Die abgegebenen Essensvoucher waren zu später Stunde nur noch bei McDonald’s einlösbar.
Nach ewigen Warten war es um 4 Uhr morgens so weit: Wir konnten boarden. Im Flugzeug zog ich die Schuhe aus. Weil irgendein Ventil im Flieger versehentlich geöffnet war, war der Boden im hinteren Teil der Maschine pflotschnass, ebenso meine Socken.
Elf Stunden später kam ich todmüde und mit immer noch nassen Socken in Zürich an. Yay.»
Kilian Marti
«Also Flugerfahrung habe ich keine wirklich schlimme, aber ich habe mal so fett verschlafen und es dann tatsächlich geschafft, innerhalb von 25 Minuten von meinem Bett in Zürich bis zum Flugzeugsitz. Das absolute Chaos.
Dass ich es überhaupt geschafft habe, ist dem Uber-Fahrer zu verdanken, der mich in 10 Minuten an den Flughafen gefahren hat und dem Glück beim Security Check, dass direkt bei mir eine neue Linie eröffnet wurde und ich nicht anstehen musste. Der Flug verlief dann eigentlich super.»
Chantal Stäubli
«Mein Koffer kam geschrottet in Mexiko-Stadt an. Immerhin war der Inhalt noch drin – und nichts Verdächtiges dazugepackt.»

Der neue Koffer wurde mir dann nur teilweise erstattet, weil ich die Quittung vom alten nicht mehr hatte. Was man daraus lernt: Quittungen immer aufbewahren. Nur mit Handgepäck reisen.bild: zvg
Helen Kleinschmidt
«Mein schlimmster Flug war vor zwei Jahren von Lissabon nach Luanda (Angola). Der ging über Nacht, also haben wir eine relativ dolle Schlaftablette genommen. Ich habe die gar nicht gut vertragen und hatte den ganzen Flug wilde Halluzinationen oder so … während mein Freund tief und fest gepennt hat, obwohl ich versucht habe, ihn ‹in meiner Not› aufzuwecken.
Auch schlimm war der Rückflug, weil ich mir an meinen letzten Tagen in Angola noch eine Blasenentzündung eingefangen habe.»
Oliver Baroni
«Technisch gesehen ist es keine Flugerfahrung, denn wir waren bereits aus dem Flugzeug ausgestiegen.
Ich und mein damals 7-jähriger Sohn blieben am Flughafen Zürich in jenem vollautomatisierten U-Bahn-Ding (Skymetro heisst es glaub) stecken. Nichts ging mehr. Es folgte eine Durchsage ab Band, so im 30-Sekunden-Takt: ‹Die Fahrt geht gleich weiter. Nicht aussteigen!›
Bereits nach kurzer Zeit merkte man, wie einige der Passagiere sichtbar nervös wurden. Ich selbst leide nicht unter Platzangst, doch in einem randvollen führerlosen Zug, der in einem engen Tunnel feststeckt, bei dem die Lüftung ausgestiegen ist, kann ich’s gut nachvollziehen.
Weiterhin lief nur die Computerstimme, die uns ermahnte, ja nichts zu unternehmen. Die Luft wurde immer stickiger und einige Leute um mich schon etwas panisch. Entlang des Tunnels hat es einen Not-Gehsteig, also beschloss ich, etwas zu unternehmen.
‹Hilfst mir, die Türe aufzuwürgen?›, fragte ich die Person, die neben mir stand. Gesagt, getan. Danach nahm meinen Sohn bei der Hand und wir gingen los, hinter uns alle anderen Passagiere in Einerreihe.
Nach 50 Meter war eine Türe, die mit ‹Notausgang› beschriftet war. Diese war verschlossen. Also gingen wir zur nächsten Türe – die war zum Glück offen.
Und dann, als wir oben ankamen, stand dort die Flughafenpolizei, die uns mit ‹Halt, ihr dürft hier nicht durch!› begrüssten. Wir ignorierten sie und gingen zum Terminaleingang, die gleich dort war.
Die ganze Episode ist ein Musterbeispiel für verpatzten Kundenservice. Wohl waren die Techniker fiebrig dran, die Störungsursache herauszufinden. Doch wenn Menschen auf engstem Raum in einem führerlosen Zug in einem unterirdischen Tunnel feststecken, wäre es allererste Priorität, sich um diese zu kümmern. Stichwort Massenpanik und so.»
Und jetzt bist du an der Reihe:
Erzähl uns von deiner schlimmsten Reiseerfahrung!
Diese Skurrilitäten siehst du nur am Flughafen
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Diese Skurrilitäten siehst du nur am Flughafen
Es ist ja schlau, seinen Koffer zu personalisieren, aber ob das die ganze Familie so sieht?
quelle: twitter
Leute, die sich auf Reisen selbst finden wollen
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