Das Opferfest ist das wichtigste Fest im Islam. Im arabischen Raum wird es Eid ul-Adha oder Eid al-Adha genannt, in der Türkei Kurban Bayrami. Alle weiteren Fragen zu Bedeutung, Zeitpunkt und Bräuchen findest du nachfolgend:
Das Opferfest findet jedes Jahr zu einem anderen Zeitpunkt statt, denn der Termin richtet sich nach dem Mondkalender: Das Fest beginnt am 10. des islamischen Monats Dhū l-Hiddsch. Genauer startet das Fest 70 Tage nach dem Fastenbrechen beim Zuckerfest zum Ende des Ramadan und wird gleichzeitig zum Höhepunkt der Haddsch durchgeführt. Letzteres ist die islamische Pilgerfahrt nach Mekka.
Dieses Jahr findet das Opferfest vom Freitag, 6. Juni, bis Montag, 9. Juni, statt. 2026 beginnt das Opferfest früher, nämlich bereits am 26. Mai. Am 30. Mai endet es.
Die Dauer von vier Tagen ist jedes Jahr gleich. Nur Start- und Endpunkt verschieben sich immer um 11 Tage.
Das Opferfest ist das wichtigste Fest im Islam. Sunniten und Schiiten ehren an dem Tag den Propheten Abraham, der im Islam, Christentum und Judentum als Stammvater angesehen wird. Gemäss dem Koran stellte Allah Abraham auf die Probe. Demnach sollte er einverstanden sein, Allah seinen Sohn Ismael zu opfern. Als Allah dieses Vertrauen bekam, nahm er das Opfer aber nicht in Anspruch. Laut der Überlieferung im Koran opferten Abraham und Ismael daraufhin aus Dankbarkeit einen Widder.
Wie der Name Opferfest schon vermuten lässt, opfern Muslime beim Fest ein Tier, wie es auch Abraham getan hat. Üblicherweise sind das Schafe, Ziegen oder Rinder. Das Fleisch wird dann mit der ganzen Familie gegessen. Traditionell wird aber ein Teil Bedürftigen geschenkt.
Ein weiterer Brauch ist das Festgebet, welches in der Moschee oder manchmal auch auf einem speziell dafür vorgesehenen Platz beginnt. Die Ansprache (chutba) erfolgt dabei durch den Imam nach dem Gebet (salat). Dies ist besonders, denn beim Freitagsgebet spricht der Imam normalerweise vor dem Gebet. Nach der Moschee gehen die Gläubigen auf den Friedhof, um den Verstorbenen zu gedenken.
Ein wichtiger Bestandteil des Fests stellt die Familie dar. Vielfach werden Verwandte besucht und Kinder sowie Bedürftige beschenkt. Es gibt meistens eine grosse Runde und viele verschiedene Gerichte, die zusammen verspeist werden können.
In der Schweiz können Gläubige nicht einfach selbst die Schlachtung von Tieren vornehmen. Auch die Kurban-Schlachtung, also die Schlachtung ohne Betäubung des Tieres, ist verboten. Viele Gläubige helfen deshalb Bedürftigen mit Geldspenden. (kek)