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Laura Poitras mit Goldenem Löwen beim Filmfest Venedig ausgezeichnet

Doku von Laura Poitras gewinnt Goldenen Löwen beim Filmfest Venedig

Noch seltener als die Werke von Frauen gewinnen Dokumentarfilme den Hauptpreis der Filmfestspiele.
10.09.2022, 22:00
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Der Dokumentarfilm «All the Beauty and the Bloodshed» der US-amerikanischen Regisseurin Laura Poitras hat den Goldenen Löwen der Filmfestspiele Venedig gewonnen. Das gab die Jury am Samstagabend bekannt.

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Poitras mit Goldenem Löwen.Bild: keystone

Das Werk handelt vom Leben der Fotografin Nan Goldin. Der Grosse Preis der Jury ging in diesem Jahr an die Französin Alice Diop für «Saint Omer». Und auch Cate Blanchett und Colin Farrell wurden ausgezeichnet.

Kampf gegen Opioid-Milliardäre

«All the Beauty and the Bloodshed» erzählt von Goldins Familie, ihrem künstlerischen Schaffen und ihrem Kampf gegen die Familie Sackler, die für die Vermarktung des abhängig machenden Medikaments Oxycontin und Kultursponsoring bekannt ist.

Goldin war selbst abhängig davon. Die 68-Jährige wurde mit intim wirkenden Fotografien berühmt, die Themen wie Sexualität, Krankheit, Begierde oder Gewalt behandeln.

Der Trailer:

«Ich finde, es ist eine wunderschön erzählte Geschichte über eine Frau, die sich ausgegrenzt fühlte und es geschafft hat, daraus Kunst zu kreieren», sagte Jury-Präsidentin Julianne Moore nach der Preisverleihung. Der Film erzähle «nicht nur ihre Geschichte, sondern auch die Geschichte der Opioidkrise in den USA. Wie eine Frau ihre Macht nutzt, um Veränderung zu bewirken.»

Bekannt für Snowden-Doku

Die 58-jährige Poitras ist für «Citizenfour» bekannt, ein oscarprämierter Dokumentarfilm über den Whistleblower Edward Snowden. Poitras ist seit 1949 die siebte Frau, die den Goldenen Löwen gewinnt.

Noch seltener als die Werke von Frauen gewinnen Dokumentarfilme den Hauptpreis der Filmfestspiele. Das war vorher nur dem italienischen Regisseur Gianfranco Rosi mit «Sacro GRA» im Jahr 2013 gelungen.

Grosser Preis der Jury

Der Grosse Preis der Jury ging in diesem Jahr an die Französin Alice Diop für «Saint Omer». In dem Drama verfolgt eine Frau namens Rama (Kayije Kagame) den Prozess gegen eine junge Frau wegen Kindsmord. Sie möchte daraus ein Buchprojekt machen. Während der Prozess langsam voranschreitet, überkommen Rama, die selbst schwanger ist, Ängste über ihre Mutterschaft und Sorgen, was ihre eigene Familiengeschichte angeht.

Spezialpreis der Jury

Der inhaftierte iranische Filmemacher Jafar Panahi wurde mit dem Spezialpreis der Jury für «No Bears» geehrt. Der 62-Jährige war im Juli im Iran festgenommen worden.

Den Silbernen Löwen für die beste Regie erhielt der italienische Regisseur Luca Guadagnino für «Bones and All» – ein Liebesfilm über zwei junge Kannibalen. Die Hauptdarstellerin Taylor Russell erhielt den Marcello-Mastroianni-Preis für den oder die besten Jungdarsteller(in).

Der Preis für die beste Schauspielerin ging an Cate Blanchett für ihre Rolle in «Tár» (Regie: Todd Field). Sie spielt die fiktive erste Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker namens Lydia Tár, deren Leben wegen Missbrauchsvorwürfen aus dem Ruder gerät.

Colin Farrell erhielt für «The Banshees of Inisherin» den Preis als bester Schauspieler. Er stellt in der schwarzen Komödie von Martin McDonagh den Iren Pádraic dar, dessen bis dato bester Freund Colm plötzlich und ohne Grund beschliesst, ihre Freundschaft zu beenden. Völlig irritiert versucht Pádraic, die Freundschaft wieder aufleben zu lassen

Die Filmfestspiele Venedig, die am 31. August begonnen hatten, zählen neben den Filmfestspielen in Cannes und der Berlinale zu den drei bedeutendsten der Welt. Im diesjährigen Wettbewerb hatten 23 Werke um die Preise konkurriert.

(sda/dpa)

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