Dieser Werbe-Deal von Rapperin Shirin David schlägt ein wie eine Bombe: Schon lange ist die 27-Jährige nicht mehr nur Musikerin. Spätestens seitdem sie ihren eigenen «Dirtea»-Eistee auf den Markt brachte, ist sie erfolgreiche Unternehmerin. Und: Auf Instagram wartet Shirin David mit einer gewaltigen Followerschaft von über 6,2 Millionen auf und ist damit ihre eigene Marke geworden. Nun überrascht sie mit einer Kooperation mit dem Konzern-Riesen McDonald's – und sorgt damit für Wirbel im Netz.
Der Erfolg von Shirin Davids eigener Eistee-Marke «Dirtea» beweist, welch grosse Beliebtheit die Rapperin bei ihrer Followerschaft hat. Nun widmet sie sich mit der McDonald's-Kooperation erneut der Lebensmittelbranche. Die Fast-Food-Kette veröffentlichte auf ihren Social-Media-Kanälen am Mittwochabend ein Video, das hohe Wellen schlägt.
Darin ist die Rapperin zu sehen, die dem Konzern ein eigenes Musik-Werbevideo widmet. Die neue Version von «Lieben wir» begeistert die Fans auf Social Media. Sie gibt Lines wie «Hab was Süsses für dein' Boy, vielleicht Cheesecake» oder «Boys sagen immer, ich seh' aus wie ein Tuschkasten, ich zeige den Mittelfinger und beisse in die Fruchttasche» zum Besten. Diese kommen offenbar richtig gut an.
Die Kommentare unter dem YouTube-Video überschlagen sich. «Das ist die beste Kollaboration, die es jemals gab! Legendäääär!», schreibt etwa ein User und reiht sich damit in eine Vielzahl von begeisterten Reaktionen ein. Ein anderer schreibt: «Die Collab, von der wir nicht wussten, dass wir sie brauchen. Alles richtig gemacht!» Er fügt hinzu: «Lieben wir», und spielt damit auf den letzten Satz von Shirin David in dem Video an.
«Einfach mit 'nem eigenen Song Werbung für einen so grossen Konzern wie McDonald's zu machen und dann verändert sie einfach mal so nebenbei den Standardslogan – lieben wir!», schreibt ein weiterer Nutzer dazu.
Wirklich jede TikTok Werbung swipe ich weg, außer die von @ShirinDavid und @McDonaldsDENews, die gucke ich mir sogar 2 mal an.
— Bent (@Bentlhmn) November 10, 2022
Bada bab bab baa LIEBEN WIR
Auch auf Tiktok ist die Resonanz riesig. Der Topkommentar unter dem Track: «Ich heule, beste Werbung des Jahrhunderts.»
Auch die direkte Message an LGBTQ+ kommt gut an. Zahlreiche Userinnen zeigen sich begeistert über den Satz «für die Gays, für die Girls und die Bi-Babes». Sie bezeichnen den Part als «hammer» oder «stark».
Aber: Die Werbung stösst nicht ausschliesslich auf Liebe. So finden sich in den Kommentaren mehrere Hinweise darauf, dass das dazugehörige Gewinnspiel, das McDonalds damit bewirbt, Scam sei. Kritikerinnen bemängeln etwa, dass Kundinnen dabei zwar teure Preise gewinnen könnten – etwa eine Playstation. Die Chance darauf sei jedoch verschwindend gering.
In Sachen Klimaschutz sei der Konzern ebenso wenig ein Vorbild wie beim Thema gesunde Ernährung.
Auch der Lebensmittelorganisation Foodwatch, dem deutschen Kinderhilfswerk sowie Krankenkassen dürfte die aufsehenerregende Fast-Food-Werbung nicht gefallen. Sie hatten erst diese Woche gefordert, Werbung für ungesundes Essen einzuschränken. Demnach soll etwa Werbung für Fast Food und Süssigkeiten zwischen 6 und 23 Uhr komplett verboten werden. Das Argument: Speziell jüngere Menschen müssten vor ungesundem Essen mehr geschützt werden, um die «Adipositas-Epidemie» einzuschränken.
Sobald Werbebeschränkungen für Ungesundes gefordert werden, schreit die Junkfood-Industrie: "Was ist mit der Eigenverantwortung?!" Dieser facebook-Kommentar dazu bringt es auf den Punkt.😉 Fakt ist: Werbeverbote sind eine der wichtigsten Maßnahmen gegen die Adipositas-Epidemie! pic.twitter.com/hfTR8CPIO8
— foodwatch Deutschland (@foodwatch_de) November 8, 2022
Zu Recht, wie jüngste Zahlen beweisen. Demnach ist Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland ein echtes Problem. Die Zahl der jungen Menschen mit krankhaftem Übergewicht steigt einer neuen Untersuchung zufolge bundesweit seit Jahren deutlich an. Besonders während der Corona-Pandemie. Zwischen 2011 und 2021 wuchs die Zahl der von Adipositas betroffenen 6- bis 18-Jährigen um 33,5 Prozent.
Bei der Teilgruppe der 15- bis 18-Jährigen erhöhte sie sich sogar um 42,5 Prozent und bei Jungen von 15 bis 18 Jahren gar um 54,5 Prozent. Das geht aus Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Hannover hervor. Nach Angaben von Christine Joisten, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindesalter, gibt es vor allem in sozialen Brennpunkten einen massiven Anstieg.
Ich bin dann mal wieder unter meinem Stein.. 🙋