Fee ist 29. Und seit 20 im Geschäft. Fee ist DJ und feierte vor drei Tagen in der YouTube-Talkshow «Süss und Deftig» das Coming-out als non-binäre Person. Als DJ behält Fee jedoch den alten Namen, den Brand, denn Fee ist Felix Jaehn. Superstar-DJ aus Deutschland, bekannt mit House und Electronic Dance.
Bereits 2019 gab Jaehn bekannt, bisexuell zu sein, und erzählte von einer schwierigen Jugend auf dem Land, in der es nicht okay war, auf Mädchen und Jungs gleichzeitig zu stehen. Und dass die Bühnenperson Felix Jaehn sich über Jahre hinweg bei Auftritten total verstellt habe, um in der heterosexuell dominierten Dance-Szene nicht aufzufallen: «Ich habe sogar Bewegungen auf der Bühne angepasst, um unauffälliger zu wirken. Das ist ein unglaublicher Stress und unfassbarer Druck, wenn man ständig das Gefühl hat, gleich ‹ertappt› zu werden. Jetzt freue ich mich, dass ich das nicht mehr habe, sondern frei und fröhlich bin.»
Jetzt hat sich Fee befreit. Und auch gleich eine Befreiungshymne geschrieben: Zusammen mit Nemo hat Fee einen Remix von «The Code» geschrieben. Seit gestern ist er geboren und die beiden «Eltern» sind überglücklich mit ihrem Baby.
Nemo sagt dazu: «Ich bin sooo aufgeregt über diese Zusammenarbeit! Ich bin schon seit Ewigkeiten ein grosser Fan von Jaehns Musik, und die Chance, mit ihnen zusammenzuarbeiten, ist wirklich ein wahr gewordener Traum. Ich bin überglücklich, dass wir unsere nicht-binäre Freude auf meine liebste Art und Weise feiern und teilen können: Musik! Auf mehr Codebreaking.»
Fee ruft dazu auf, für Nemo zu voten, und meint: «Es ist ein Vergnügen, zu einem so kraftvollen Song beizutragen, der mutig die Geschlechtervielfalt feiert – es gab schon immer mehr als zwei Geschlechter, und es wird sie immer geben. Liebe Grüsse an alle Genderqueers und unsere Verbündeten.»
Ob Jaehns letzter grosser Hit, «Ich hab den schönsten Arsch der Welt» (eine Zusammenarbeit mit Katja Krasavice), ebenfalls so sensibel interpretiert werden kann, sei dahingestellt. Aber dass «The Code» als sphärisch hochgepumpte Dance-Nummer ungemein gut funktioniert, ist sonnenklar.
Vor der Reise nach Malmö machte Nemo übrigens nicht nur den Remix mit Jaehn, sondern auch eine «The Code»-Aufnahme mit dem Symphonieorchester Biel. Auf der Bühne, wo Nemo als 13-Jähriger Kinderoper gesungen hatte. Und in einem Kostüm, das demjenigen von Céline Dion bei ihrem ESC-Sieg für die Schweiz 1988 nachempfunden ist.
(sme)
Aber ich verstehe jeden, der das nicht mitfeiern will, weil es einfach keine Sau interessiert.