Sängerin Lisa Marie Presley, einzige Tochter von Elvis und Priscilla Presley, ist im Alter von 54 Jahren überraschend in Kalifornien gestorben.
«Schweren Herzens muss ich die niederschmetternde Nachricht teilen, dass meine wunderschöne Tochter Lisa Marie uns verlassen hat», zitierte die US-Zeitschrift People aus einem Statement ihrer Mutter, der 77-jährigen Schauspielerin Priscilla Presley. «Sie war die leidenschaftlichste, stärkste und liebevollste Frau, die ich je kannte.»
Die Lovestory ihrer Eltern machte weltweit Schlagzeilen: Priscillas Stiefvater war im US-Militär in Deutschland stationiert. Dort kam es 1959 zu der schicksalhaften ersten Begegnung der damals 14-Jährigen mit Elvis, der damals seinen Militärdienst absolvierte.
Priscilla muss erst die Volljährigkeit erreichen und die Schule beenden, bevor sie im Mai 1967 in Las Vegas heiraten.
Neun Monate später wurde Töchterchen Lisa Marie geboren.
Die Ehe hielt aber nur sechs Jahre. Nach der Scheidung 1973 ging keiner der Eltern eine weitere Ehe ein.
Die erwachsene Lisa Marie würde später selbst eine Gesangskarriere verfolgen. Doch vor allem geriet die vierfach geschiedene Sängerin durch ihr Privatleben in die Schlagzeilen. Mit 20 ging sie 1988 die erste Ehe ein. Mit dem Musiker Danny Keough hatte sie zwei Kinder: eine Tochter, Riley Keough (1989), und einen Sohn, Benjamin Storm Keough (1992).
Trotz der Scheidung im Jahr 1994 blieben Lisa Marie und Danny eng befreundet. Er spielte Bass in ihrer Band und wohnte im Gästehaus auf ihrem Anwesen im kalifornischen Calabasas. Berichten zufolge soll Keough nach ihrem Herzstillstand eine Reanimation durchgeführt haben, bis die Notfallkräfte eintrafen.
Nur 20 Tage nach der Scheidung von Keough heiratete Lisa Marie den King of Pop, Michael Jackson, 18 Monate später liessen sie sich scheiden.
In dieser Zeit bewegte sie Michael dazu, die an ihn gerichteten Vorwürfe des Kindesmissbrauchs aussergerichtlich beizulegen und eine Drogenentziehungskur zu machen. «Ich glaubte ihm, dass er nichts Falsches getan hatte und dass er zu Unrecht beschuldigt wurde», sagte sie später einem Jackson-Biografen. «Und ja, ich fing an, mich in ihn zu verlieben. Ich wollte ihn retten. Ich fühlte, dass ich es tun konnte.»
Im Jahr 2000 verlobte sie sich mit dem Musiker John Oszajca.
Das Paar trennte sich aber, nachdem Lisa Marie den Schauspieler Nicolas Cage kennengelernt hatte.
Cage und Presley heirateten im August 2002, aber Cage reichte im November die Scheidung ein.
Lisa Marie heiratete 2006 ihren Gitarristen und Musikproduzenten Michael Lockwood, mit dem sie Zwillingstöchter, Harper und Finley, hat. Nach 10 Jahren Ehe reichte Presley die Scheidung ein.
Riley Keough, Presleys älteste Tochter aus der Ehe mit Danny Keough ist heute Schauspielerin («Mad Max: Fury Road»).
Der Sohn aus dieser Ehe, Benjamin Keough, nahm sich im Jahr 2020 im Alter von 27 Jahren das Leben. In einem Essay für «People Magazine» im Jahr 2022 schrieb Lisa Marie, dass sie sich nach dem Selbstmord ihres Sohnes «zerstört» fühlte.
Lisa Marie Presley verfolgte eine Gesangskarriere. 1997 veröffentlichte sie anlässlich des 20. Todestages ihres Vaters «Don't Cry Daddy» als Duett.
Später brachte sie drei Alben heraus: «To Whom It May Concern» (2003), «Now What» (2005) und zuletzt «Storm & Grace» (2012).
Als Elvis Presley 1977 starb, wurde die neunjährige Lisa Marie zusammen mit ihrem Grossvater Vernon Presley und ihrer Urgrossmutter Minnie Mae Hood Presley Erbin seines Vermögens. Als sie 25 Jahre alt war, war Presley die einzige überlebende Erbin des Nachlasses, der damals auf 100 Millionen US-Dollar geschätzt wurde. Im Jahr 2005 verkaufte sie die Mehrheit der Geschäftsanteile des Anwesens an Industrial Media, behielt aber die Kontrolle über Elvis' Haus Graceland, das sie zusammen mit ihrer Mutter Priscilla zu einer erfolgreichen Touristenattraktion umgestaltete.
Lisa Marie Presley war angeblich rund zwei Jahrzehnte lang Scientologin, trat aber 2014 aus. Ob ihre Mutter Priscilla und ihre Tochter Riley weiterhin der Religion angehören, ist unklar.
Erst vor wenigen Tagen standen Mutter und Tochter noch im Rampenlicht. Zusammen nahmen sie am Dienstagabend, dem 10. Januar 2023 in Los Angeles an der Golden-Globe-Gala teil. Dort gewann Schauspieler Austin Butler für seine Hauptrolle in dem Biopic «Elvis» den Globe als bester Drama-Darsteller. In Interviews am roten Teppich schwärmte die Elvis-Tochter, wie treffend Butler ihren Vater dargestellt habe.
(obi)