«Peaky Blinders»-Fans werden diese neue Netflix-Serie lieben
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Dieser Text wurde von unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Romandie geschrieben, wir haben ihn für euch übersetzt.
Nach seiner Kultserie «Peaky Blinders», die die Herrschaft der fiktiven Familie Shelby über Birmingham inszenierte, widmet sich Autor und Regisseur Steven Knight einer anderen Dynastie – diesmal irisch und tatsächlich real –, den Guinness, einer der emblematischsten Familien der grünen Insel.
Während die Produktion des «Peaky Blinders»-Films mit dem Titel «The Immortal Man» noch läuft, hat der produktive Showrunner keine Zeit verloren. Allein dieses Jahr hat er die Serie «A Thousand Blows» für Disney Plus und «House Of Guinness» für Netflix produziert. Letztere bewegt sich irgendwo zwischen dem historischen Kontext der Peaky und dem Familiendrama mit seinen Machtkämpfen à la «Succession», in einer Stimmung so dunkel wie ein dunkles Bier.
Wir schreiben Mai 1868 in Irland. Das Land befindet sich im Umbruch, und der Aufstand gegen die britische Besatzung gärt. Die Serie beginnt mit einer Beerdigung: der Bestattung von Sir Benjamin Guinness, dem Enkel des Gründers der berühmten Stout. Dieser angesehene Geschäftsmann glänzte weder in den Augen seiner Kinder noch in denen des Volkes, das diese steinreiche Familie mit Verachtung betrachtete.
Tatsächlich galten die Guinness als Anhänger des protestantischen England – Sinnbild der Unterdrückung. Was die von den Kindern geerbte Brauerei betrifft, so handelt es sich um ein wahres schwarzes Gold: Das Bier fliesst in Strömen von Dublin bis nach New York und trägt zum riesigen Familienvermögen bei.
Hier kannst du den Trailer schauen:
Eine Familie aus Gold
So beginnt eine lange Reihe von Familienkonflikten, in denen sich Eifersucht und Ehrgeiz gegenüberstehen. Insgesamt gibt es vier Erben: Arthur (Anthony Boyle), der Älteste, dessen politische Ambitionen durch seine Homosexualität belastet sind, Edward (Louis Partridge), sein jüngerer Bruder, ebenso charmant wie strategisch, sowie Benjamin (Fionn O'Shea), der die Flasche den Pflichten vorzieht. Und dann ist da noch Ana (Emily Fairn), die einzige Frau der Geschwister, die humanistische Werte vertritt, die weit von der Gier ihrer Brüder entfernt sind.
Im Casting finden sich viele neue Gesichter, abgesehen von der Rückkehr von Jack Gleeson, bekannt für seine Rolle des verhassten Joffrey Baratheon in der Serie «Game of Thrones». Der irische Schauspieler war seit Jahren nicht mehr ans Filmset zurückgekehrt und bevorzugte die Theaterbühnen. Doch mehr als die Figuren dominiert die Atmosphäre in «House of Guinness». Man findet hier, was den Reiz von «Peaky Blinders» ausmachte: ein sorgfältig gestaltetes Bild, dunkle Farbtöne, die sowohl das berühmte Bier mit der Harfe als auch die Härte einer Epoche widerspiegeln, die durch industrielle und soziale Umwälzungen geprägt war.
In «House of Guinness» befinden sich alle Zutaten, die den Erfolg der Serie über die Gangster von Birmingham ausmachten. Rachefeldzüge unter Gangstern und Intrigen vermischen sich perfekt in diesen historischen Kulissen, in denen der politische Kontext selbst wie eine eigene Figur wirkt. Mit diesen acht luxuriösen Episoden lässt sich die letzte Serie von Steven Knight wie ein gutes Schaumbier geniessen.
«House of Guinness» ist auf Netflix verfügbar.