Diese Netflix-Serie mit Jude Law ist ein Adrenalinschub
Übersetzung
Dieser Text wurde von unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Romandie geschrieben, wir haben ihn für euch übersetzt.
Die Miniserie, die von der Untergrundwelt und Polizeithrillern inspiriert ist, die in den zwielichtigen, aber berüchtigten Strassen von New York gedeihen, ist eine Mischung aus Adrenalinschub und riskanten Pokerzügen, um das eigene Leben zu retten.
Wir begleiten zwei zerstrittene Brüder, deren Lebenswege sich in entgegengesetzte Richtungen entwickelt haben. Früher waren die beiden Geschäftspartner und betrieben gemeinsam in Manhattan ein Bar-Restaurant namens Black Rabbit, benannt nach ihrer Indie-Hipster-Rockband, den Black Rabbits.
Doch Vince Friedken ist in die Sucht abgerutscht und hat alles verloren. Für Instabilität ist im Geschäft kein Platz. Jake (gespielt von Jude Law) hingegen blieb sauber und führte das Lokal zum Erfolg. Sein Ruf und Beliebtheit steigen rasant, und die Gelegenheit, ein neues Lokal zu eröffnen, tut sich auf. Doch es fehlt an Geld, und er sucht nach Kapital, um seine Ziele in der hart umkämpften New Yorker Gastronomie zu erreichen.
Wie ein Hauch der Safdie-Brüdern
Das bleibt nicht sein einziges Problem. Vince und seine Suchtprobleme (Alkohol und Glücksspiel) bringen alles ins Wanken. Er schuldet einem zwielichtigen und ziemlich gewalttätigen Kerl namens Joe Mancuso (Troy Kotsur) Geld – und der versteht bei offenen Rechnungen keinen Spass.
Alles ist angerichtet für ein aufregendes Menü, mit einem kalorienreichen Dessert, das in Form einer atemlosen Jagd durch das New Yorker Chaos daherkommt, um sich vor gebrochenen Beinen und einem Einweg-Ticket zu den Ratten in den städtischen Abwasserkanälen zu retten. Man denkt kurz an «Good Time» oder «Uncut Gems» der Safdie-Brüder, bevor sich der Ton eines Films wie «Mean Streets» einschleicht. Es herrscht ein Gefühl der ständigen Spannung.
Zach Baylin und Kate Susman, das Schöpfer-Duo hinter dieser Show, zeichnen ein Bild, in dem vernarbte Gesichter und Muskelprotze sich für ein paar Scheine treffen. Die beiden Brüder müssen zusammenhalten, um nicht unterzugehen: Jake muss seine Ambitionen etwas zügeln und seinen Ganoven-Bruder stützen, während Vince wie eine tickende Zeitbombe ein schrilles Klirren in den Ohren seines älteren Bruders hinterlässt.
Diese explosive zentrale Beziehung ist der Lebenssaft von «Black Rabbit» und treibt die Serie an – trotz eines verhaltenen Starts und einer ersten Folge, die kurz an Langeweile streift.
Danach setzt ein Adrenalinschub ein, der Zuschauer zum Bingewatching zwingt. Diese acht Episoden sind ein Pulverfass, jederzeit dazu bereit zu explodieren, in einer wilden New Yorker Nacht, die Seelen und Ambitionen verschlingt.
«Black Rabbit» hält sich nicht mit zu vielen Details auf, stürzt sich kopfüber hinein, bevor es die Tiefen einer von Traumata geprägten Brüderbeziehung auslotet. Jude Law hat sichtlich Spass und zeigt, dass er diese Art Rolle beherrscht – gegenüber einem Jason Bateman, der gegen sein gewohntes Image spielt und überzeugt.
«Black Rabbit» ist auf Netflix verfügbar.