Nemo zeigte sich zudem froh darüber, dass am Montag keine Termine anstehen.
Nemo braucht gemäss eigenen Aussagen nun einige Tage Zeit, um das Ganze einordnen zu können – und vor allem viel Schlaf.
«Plötzlich zu einem Ding zu werden, das über mich hinausgeht, ist absurd.» Die vergangenen Wochen seien die ereignisreichste Zeit in Nemos bisherigem Leben gewesen. Nur schon, dass im Flugzeug alle Champagner auf den ESC-Sieg getrunken hätten, sei «komplett crazy».
Die Fans brauchten Geduld, bis sie Nemo endlich auf heimischem Boden sehen konnten. Der Flug hatte rund 45 Minuten Verspätung. Erst um 23 Uhr kam Nemo in die Ankunftshalle, wo die Menge Nemo frenetisch mit Sprechchören begrüsste. Zum Empfangskomitee gehörte auch der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP).
Viele der vorwiegend jungen Fans hüllten sich in Non-Binär-Flaggen, die in den Farben gelb, weiss, violett und schwarz gehalten sind. An eine solche Flagge hatte sich Nemo bei der nervenaufreibenden Punktevergabe am Samstagabend geklammert.
Der Empfang sei «mega» gewesen, so Nemo. «Es zeigte mir, wie schön es ist, Teil einer Community zu sein.» Es sei wichtig, dass Non-Binäre eine Stimme hätten und gehört würden.
Im vergangenen November hatte sich Nemo als non-binär geoutet. Das Bieler Musiktalent fühlt sich also weder als Mann noch als Frau. Ein wichtiges Ziel der Community sei es, dass in der Schweiz endlich ein dritter Geschlechtseintrag möglich sei, so Nemo. Bundesrat Beat Jans (SP) hatte am Sonntag bereits ein Gespräch deswegen angeboten.
Einer der ersten, die Nemo in Zürich die Hand schüttelten, war der Bieler Stadtpräsident Erich Fehr (SP). «Nemo ist sensationell. Nemo ist Biel», sagte er. Für ihn ist klar, dass Biel bei der ESC-Austragung im kommenden Jahr eine Rolle spielen muss. «Wir suchen jetzt eine Stadt als Partner.»
Wo der ESC stattfinden wird, dürfte voraussichtlich im September kommuniziert werden.
(cma/sda/con)