Am ZFF feierte der Film «Mad Heidi» seine Premiere – hier erfährst du, was hinter dem Filmprojekt steckt und wie die Kritiker den Film beurteilen.
03.10.2022, 13:0204.10.2022, 14:03
Fünf Jahre lang warteten alle gespannt auf den «Swissploitation»-Streifen, am Freitagabend wurde er endlich am Zurich Film Festival gezeigt. Die Erwartungen der Zuschauer waren hoch – die Regisseure Johannes Hartmann und Sandro Klopfstein können mit den ersten Reaktionen des Publikums jedoch äusserst zufrieden sein. Wenn du dir den Film ohne Vorahnung zur Handlung anschauen willst, solltest du den ersten Punkt überspringen und direkt mit den Reaktionen einsteigen.
Darum geht's

Heidi ist mad.Bild: madheidi.com
Heidi (Alice Lucy) ist verliebt in Goat-Peter (Kel Matsena). Als dieser wegen seiner Ziegenkäse-Geschäfte auf brutale Art und Weise vom Käse-Diktator Meili (Casper van Dien) hingerichtet wird, ist Schluss mit der helvetischen Idylle. Heidi wird mad und will sich am Mörder ihres Geliebten rächen.
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Der blutrünstige Meili wiederum plant, alle von Laktoseintoleranz betroffenen Einwohner der Schweiz zu eliminieren und danach mittels eines Ultra-Käses, der alle in Zombies verwandeln soll, die Weltherrschaft an sich zu reissen.
So zeigen die Regisseure Johannes Hartmann und Sandro Klopfstein Heidi als Anführerin der Gegenbewegung, die ins Frauengefängnis verschleppt wird, zu kämpfen lernt und schliesslich brutal gegen Meili und seine Männer vorgeht. Auf dem Weg dorthin bekommen die Zuschauer jede Menge Käse, Blut und schweizerische Klischees zu sehen – die Schweizer Kultur wird also gnadenlos ausgebeutet, darum «Swissploitation».
So fällt die Kritik aus
Weil der Action-Adventure-Horror-Film gerade erst Premiere hatte, gibt es zurzeit erst wenige Rezensionen dazu. Unsere Kultur-Redaktorin Simone Meier hat den Film am Wochenende aber gesehen und meint:
«Unser hässiges Heidi ist super! Es strotzt vor ultrablöden und enorm coolen Einfällen, sieht grandios gut aus und die Kampfszenen sind die besten. Natürlich kann man sich das nicht ansehen, wenn man Blut, menschliche Innereien, Folterszenen, Milo Moiré, Käse oder die fiese Diskriminierung von Laktoseintoleranten nicht verträgt. Sehr unheimlich ist die optische Verwandtschaft von Schweizer- und Hakenkreuzen. Das Heidi selbst ist umwerfend: sehr schön, sehr cool und die härteste Kampfmaschine diesseits von Lara Croft.»
Pascal Blum schrieb in seinem Artikel für den «Tages-Anzeiger» von einem Heidi, das «sicher nicht für alle ist»:
«‹Mad Heidi› ist attraktiv gemachtes Geblödel. Gutes Schweizer Splatter-Handwerk, schon fast charmant.»
Michael Sennhauser, Filmredaktor beim SRF, schreibt in seiner Rezension:
«Das Verblüffendste an diesem für ein globales Publikum gemachten ‹Mad Heidi› ist aber die unangestrengt beiläufige Diversität. Heidi bleibt weiss, aber ‹Goat-Peter› ist schwarz, im Schweizer Volch wie im Widerstand finden sich verschiedene Ethnien sowie kleinwüchsige Menschen in absoluter Selbstverständlichkeit. Dass das weniger auffällt als die angestrengte Diversity bei aktuellen Hochglanzproduktionen hat damit zu tun, dass das trashige Exploitation-Kino schon immer seismografisch funktioniert hat: Gib dem Publikum, was es will. Aber ohne Botschaft.»
Hier kannst du ihn dir ansehen
Am 24. November 2022 kommt der Film in die Schweizer Kinos und ab dem 8. Dezember kann man ihn direkt auf madheidi.com streamen – weltweit.
So wurde der Film finanziert
Das Budget für den Kinofilm wurde zum grössten Teil über Crowdfunding finanziert. So wurden Film-Fanatiker dazu aufgerufen, sich an der Entstehung von «Mad Heidi» zu beteiligen. 538 Privatpersonen aus 19 Ländern liessen sich für das Projekt begeistern. Die Gönner werden «Mad Investors» genannt und erhalten je nach Höhe der Spende diverse Gegenleistungen, wie beispielsweise die Möglichkeit, als kleine Rolle selbst im Film mitzumachen und von Heidi getötet zu werden.

Die Macher von Mad Heidi wollten sich nicht in die Abhängigkeit von Netflix, Sky oder Amazon begeben.Bild: keystone
Jeder «Mad Investor» hat aufgrund seiner Geldeinlage auch Anrecht auf einen Anteil am Netto-Umsatz, den das Filmprojekt einspielt. (anb/sme)
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