Mit dem Rauchen aufhören, abnehmen, sich mehr bewegen, weniger Social Media – jedes Jahr nehmen sich viele Menschen Vorsätze, um ihr Leben zu verbessern oder komplett zu ändern.
Hier erfährst du, welche Vorsätze am beliebtesten sind, wie hoch die Erfolgs- oder besser Misserfolgsquote ist, und den Grund, warum viele ihre Vorsätze nicht einhalten können.
Gemäss einer von Galaxus in Auftrag gegebenen Studie aus dem Jahr 2023 sind Neujahrsvorsätze bei Schweizerinnen und Schweizern sehr beliebt. Fast 60 Prozent der Befragten gaben an, sich regelmässig Vorsätze oder Challenges zu nehmen. Laut der Studie wurden die häufigsten Vorsätze zum Thema Ernährung getätigt. Dahinter folgten Sport, Finanzen und Haushalt auf den weiteren Plätzen.
Etwas genauer zeigt eine aktuelle Studie aus Deutschland, was sich die Menschen fürs neue Jahr am häufigsten vornehmen. Über ein Viertel der fast 3700 Befragten gab an, mehr Sport treiben oder sich mehr bewegen zu wollen. Unmittelbar dahinter folgt, das eigene Gewicht zu verändern. Ebenfalls hoch im Kurs sind das Vermeiden oder Abbauen von Stress, sparsamer zu sein und die Ernährung zu ändern und weniger Zucker zu essen. Nur sechs Prozent gaben an, weniger rauchen zu wollen, gar nur fünf Prozent würden gerne weniger Alkohol trinken.
Leider verlaufen die Neujahrsvorsätze bei vielen häufig schnell im Sand. Eine Umfrage der Fitness-App Strava mit etwa 800 Millionen Aktivitäten zeigte im Jahr 2019, dass fast 80 Prozent der guten Vorsätze bis zum 19. Januar aufgegeben wurden.
Eine Gruppe rund um Dr. John Norcross, den Begründer der Forschung zu Neujahrsvorsätzen, fand bereits in den 1980er- und 1990er-Jahren heraus, dass nach sechs Monaten nur noch 40 Prozent der Menschen mit Neujahrsvorsätzen diese noch befolgten.
Zu den Gründen, warum Neujahrsvorsätze oft nicht eingehalten werden, wurde ebenfalls schon geforscht. Gemäss einer Studie der Universität Stockholm scheitern viele mit ihren Vorsätzen, weil sie diese falsch formulieren. Oft sind die Vorsätze zu schwammig oder drehen sich um nicht messbare Eigenschaften wie Gesundheit, Glück oder mehr Geld – ohne exakten Betrag oder Plan.
Ein Beispiel dazu: Wenn eine Person weniger Süssigkeiten essen möchte, um abzunehmen, wird es gemäss der Stockholmer Studie besser klappen, wenn sie sich stattdessen sagt: «Ich werde mehrmals am Tag Obst essen.» Dann ersetzt sie Süssigkeiten durch etwas Gesünderes, was wahrscheinlich zu Gewichtsverlust führt und damit den guten Vorsatz erfüllt. Es sei schwierig, ein angewöhntes Verhalten einfach aufzugeben, ohne es durch ein anderes Verhalten zu ersetzen.
Ein weiteres Problem bei der Umsetzung von Vorsätzen ist, dass diese häufig negativ formuliert werden. Wenn man sich zum Beispiel vornimmt, kein Geld mehr zu verschwenden oder kein Junk-Food mehr zu essen, geht das oft nach hinten los, weil man dann genau an das denkt, was man vermeiden will.
Oft finden sich unter den Vorsätzen auch solche, die gar nicht den eigenen Wünschen entsprechen, sondern vielmehr die Erwartungen anderer widerspiegeln. Dazu gehören vor allem Diäten und Bewegungstrends. Diese Vorsätze scheitern dann meist früh, weil die eigene Motivation fehlt.
Die grössten Durchhaltechancen haben also Neujahrsvorsätze, die möglichst spezifisch und positiv formuliert sind und dabei auch realistisch sowie intrinsisch sind. (pre)
Es ist lange her, da beschloss ich, mit dem Rauchen aufzuhören (ich war starker Raucher). Ich war damals ungefähr 23 Jahre alt. Ich fühlte jedoch, dass momentan der Durchhaltewille wohl nicht gegeben war. Also behielt ich den Vorsatz im Auge und wartete ab, bis ich mir sicher war, es jetzt zu schaffen. Dann zog ich es durch. Den 10. August feiere ich noch heute.
Der 1. Januar sagt nichts über die persönliche Verfassung aus. Diese ist jedoch für die Verwirklichung der meisten Vorsätze wichtig.