Bild: Instagram/sophiahadjipanteli
19.03.2019, 06:4419.03.2019, 13:02
Elisabeth Kochan / watson.de
Eine Monobraue gilt, zumindest momentan, nicht als Schönheitsideal. Wessen Augenbrauen über der Nase zusammenwachsen, zupft, rasiert, wachst und/oder lasert meist, was das Zeug hält. Eine Frau hat allerdings beschlossen, ihr markantes Merkmal zum Markenzeichen zu machen: Sophia Hadjipanteli ist ein griechisch-amerikanisches Model, hat auf Instagram über 300'000 Follower ...
Anstatt sich dafür allerdings zu schämen, lässt die 22-Jährige sie wuchern. Es sind schliesslich bloss Haare, sollte man meinen. Trotzdem bekommt Sophia deswegen nicht nur viele Hasskommentare, sondern inzwischen sogar Morddrohungen, erzählte sie im Interview mit der Morgensendung «Good Morning Britain».
«Das ist abartig, aber irgendwie stimmt dich das auch nachdenklich: Wie kann es sein, dass irgendwo jemandem beigebracht wird, dass es inakzeptabel sei, so auszusehen wie ich, bis sie das so wütend macht, dass sie mein Leben bedrohen müssen? [...] Wir wachsen in einer Gesellschaft auf, die nicht nur eine Richtung befürwortet, sondern sie den Leuten aufdrängt [...].»
Sophia Hadjipanteli bei Good morning Britain Trotzdem bleibt Sophia ihrem Look treu.
Und das aus gutem Grund: Denn natürlich gibt es überall Hater, gerade dort, wo jemand nicht einer gewissen «Norm» entspricht – aber das Model bekommt auch viele Komplimente. Nicht umsonst wächst ihre Instagram-Followerzahl kontinuierlich. Und denen ging es vermutlich so, wie Sophia beschreibt:
«Wenn man das zum ersten Mal sieht, denkt man: ‹Ooohh.› Aber dann, glaube ich, gewöhnt man sich daran.»
sophia hadjipanteli bei good morning britain Ganz «natürlich» ist ihr Look aber auch nicht: Die Brauen sind getönt.
Denn so dunkel sind ihre Haare in Wahrheit nicht. Und während sie früher noch versuchte, ihre wilden Augenbrauen zu zähmen, beschloss sie irgendwann während ihrer Schulzeit, sich die Mühe zu ersparen. Gemobbt wurde sie ohnehin schon für andere Dinge, beschloss aber, sich davon nicht runterziehen zu lassen:
«Ich habe mich schon immer exzentrisch gekleidet und liebte es, mein Aussehen zu verändern. Dabei liess ich mein Selbstbewusstsein aber nie gross davon beeinflussen, wie mich andere behandelten. In der Schule wurde ich für vieles gemobbt, das mit meinem Gesicht nichts zu tun hatte: Mein Outfit, dafür, dass meine Eltern Immigranten waren, die kein Englisch sprachen, dafür, dass ich die Kleinste in meiner Klasse war ...»
sophia hadjipanteli bei good morning britain Ob man es nun schön findet oder nicht: Die Hauptsache ist wohl, dass es ihr gefällt.
Und dazu macht Sophia auch eine ganz eindeutige Ansage: «Nur weil es jemandem nicht gefällt, heisst das nicht, dass es mir nicht gefallen darf.» Und da sind wir ganz ihrer Meinung.
Hier gibt's das ganze Interview zu sehen:
Frauen-Porträts aus aller Welt – weil Vielfalt wahre Schönheit ist
1 / 42
Frauen-Porträts aus aller Welt – weil Vielfalt wahre Schönheit ist
Eine Schweizerin in New York: Ist sie hübsch? Was macht Attraktivität aus? Gibt es eine Norm dafür – wer legt sie fest? Diese Fragen hat sich auch Mihaela Noroc gestellt: Die Fotografin arbeitet an einem «Atlas der Schönheit» ... Wann wird behaarte Haut gesellschaftlich akzeptiert?
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
In einem Lagerraum in Südkalifornien sind bisher unveröffentlichte Aufnahmen von Popstar Michael Jackson (1958 – 2009) entdeckt worden, wie US-Medien berichteten. Gregg Musgrove, ein früherer Streifenpolizist, stiess demnach auf Musikkassetten und DAT-Bänder mit zwölf Aufzeichnungen. Der «King of Pop» soll diese um 1990 herum, vor der Veröffentlichung seines Albums «Dangerous», aufgenommen haben.
Nach dem dritten Foto gewöhnte ich mich auf wohltuende Weise an den Anblick.
Nach dem Letzten dachte ich:
Sie ist für mich eine griechisch-amerikanische Frida Kahlo.