Den Wecker nicht snoozen, duschen und ein proteinreiches Frühstück zu sich nehmen: Eine Routine am Morgen kann einem helfen, positiver in den Tag zu starten. Influencerinnen und Influencer zeigen darum seit Jahren ihre Morgenroutinen, um uns Normalos zu inspirieren. Einige übertreiben es aber dabei.
Das beste Beispiel dafür ist Ashton Hall. Der Influencer geht gerade mit seiner Morgenroutine, die um 4 Uhr beginnt, viral. Er zeigt, wie er 2 Minuten in sein Tagebuch schreibt, danach 45 Minuten auf TikTok scrollt, sein Gesicht erst mit Bananenschalen einreibt und es dann immer wieder in Eiswasser taucht. Er benutzt dabei aber nicht normales Hahnenwasser, sondern Wasser aus der Flasche von Saratoga. Ein 12er-Pack dieser Marke kostet 40 Dollar.
@reelgym Ashton Hall’s Morning routine will humble you #fyp #foryoupage #fypシ #motivation #gymtok #gym ♬ original sound - The Gym.
Hall inspiriert damit aber niemanden, sondern sorgt vor allem für Kritik. «Der Typ ist eine Lachnummer», schreibt etwa ein TikTok-User, während ein anderer meint: «Er steht um 4 Uhr auf, um seine eigene Zeit zu verschwenden.» Zudem häufen sich seit der Veröffentlichung seiner Routine die Memes, die ihn nachäffen.
@joefromyoutube That fitness influencer dude had me trippen 😂😂 #viral #fyp #ashtonhall #fitnessinfluencer #morningroutine #Fitness ♬ Summer Madness - Kool & The Gang
Am Anfang seiner Routine zeigt Hall auch noch seinen sogenannten «Morning Shed». Das ist ein Phänomen, das nun schon seit einigen Monaten auf TikTok herumschwirrt. Dabei gehen Influencer mit absurden Gadgets im Gesicht ins Bett, um am Morgen so wenig Aufwand wie möglich zu haben. So sieht das etwa aus:
@annika.eks kenne niemanden der so crazy schläft wie ich
♬ original sound - annika.eks 🎀⭐️
Zum Morning Shed gehört meist eine Art von Haarturban, in dem man seine Haare einwickelt, damit man hitzefreie Locken bekommt. Dann ein sogenannter Lipstain, der die Lippen konturiert, eine Kollagenmaske für die Haut und ein Jawsculpter, der Falten am Hals verhindern soll. Ein Mouthtape soll zudem verhindern, dass man durch den Mund atmet, weil das Atmen durch die Nase gesünder sein soll.
Das Phänomen des Morning Sheds wird heftig kritisiert. Artikel in der New York Times und der Vogue beschreiben den Trend als «Obsession mit dem Jungsein» oder «der endlose Kampf mit dem Perfektsein». Andere Quellen sind der Meinung, dass der Morning Shed dazu beiträgt, dass wir einsamer sind. «Hat man noch Sex, wenn einem Jungsein wichtiger ist als am Abend im Bett mit seinem Partner zu sein?», fragt etwa die YouTuberin Mina Le. Influencer, die den Trend ausprobiert haben, haben zudem bestätigt, dass es sozusagen unmöglich ist, mit den Gadgets gut zu schlafen.
Isch wahr?