Am Donnerstagmorgen hat das Schweizer Radio und Fernsehen SRF im Rahmen seines Medienfrühstücks die Highlights des fiktionalen Programms für den Herbst vorgestellt: neue Serien, neue Staffeln und eine grosse Überraschung.
Zahlreiche Zuschriften, so SRF-Kulturchefin Susanne Wille, hätten es gezeigt: Das Publikum hat Mike Müller als den «Bestatter» schmerzlich vermisst. Nun haben der Sender und die Verantwortlichen der Serie, die 2019 nach sieben Staffeln abgesetzt wurde, entschieden, eine Fortsetzung in Form eines Kinofilms zu produzieren.
Die Geschichte: Der ehemalige Bestatter und Ex-Polizist Luc Conrad (Mike Müller) unterbricht seinen Alltag als Beizer in Costa Rica, um in der Schweiz den 70. Geburtstag von Erika Bürgisser (Suly Röthlisberger) zu feiern. Die Zusammenkunft mit der «Bestatter»-Familie findet in einem heruntergekommenen Engadiner Hotel statt.
Doch Partystimmung kann erst gar nicht aufkommen. Denn gleich zu Beginn stirbt der Hoteldirektor unter mysteriösen Umständen – es ist nicht der letzte Todesfall an diesem Treffen.
Die Dreharbeiten zu dem 90-minütigen Krimi starten im kommenden Oktober, der Kinostart ist für März 2023 geplant. Neben Hauptdarsteller Mike Müller, der für die Bekanntgabe dieser Überraschung extra ins Basler SRF-Studio gereist ist, werden weitere bekannte Gesichter wie Mona Petri («Fräuleinwunder»), Marcus Signer («Wilder»), Johanna Balzer («Prinzessin») oder Dimitri Stapfer («Frieden») zu sehen sein.
Bereits startklar sind zwei neue Serien, die in diesem Herbst im Fernsehen und auf Play Suisse zu sehen sein werden: «Die Beschatter» und «Emma lügt». Die Auswahl ist ein Zeichen für die Bemühungen des Senders, in Zukunft zwar weiterhin das breite Publikum anzusprechen, aber auch «Experimente zu wagen», wie der neue Fiktionsleiter Baptiste Planche gegenüber den Medien sagte.
«Die Beschatter» (Regie Michael Steiner), eine Geschichte um den Ex-Polizisten Leo Brand (Roeland Wiesenekker), der aus finanzieller Not eine Schule für angehende Detektive gründet, ist verhältnismässig vertraut. Wenn sie auch überhaupt nichts mit dem «Bestatter» zu tun hat, wie Planche mehrmals betont.
Es ist eine Krimikomödie. Oder «eine Geschichte um Zugehörigkeit, Familie, Misstrauen und Loyalität», wie SRF im Pressedossier schreibt. Sendestart ist der 30. Oktober auf SRF1 und der 29. Oktober auf Play Suisse.
Einer ganz anderen Gattung gehört «Emma lügt» von Drehbuchautorin Laura de Weck und Regisseurin Bettina Oberli an, eine sogenannte Fast-Fiction-Serie. Die Story um ein kleines Mädchen, das mit zunächst harmlosen Lügengeschichten eine existentielle Debatte ums Schwindeln auslöst, wurde innerhalb eines Jahres realisiert. Denn genau darum geht es bei diesem Genre, um das möglichst schnelle Verwandeln eines Themas in eine Serie.
Die sechsteilige Dramedy (eine Folge dauert nur 15 Minuten) wird am 11. September auf SRF1 ausgestrahlt, am 14. September auf SRF2 wiederholt und ist bereits ab dem 1. September auf Play Suisse zu sehen. Ebenfalls am 11. September wird die neue Schweizer «Tatort»-Folge «Risiken und Nebenwirkungen» ausgestrahlt.
Neben diesen Formaten kehrt im Winter die Erfolgsserie «Tschugger» mit der zweiten Staffel zurück. In dem Wiedersehen mit dem verpeilten Polizisten Bax geht es um nichts Geringeres als die Rettung des Wallis vor dem Weltuntergang. Die neuen Folgen laufen ab dem 18. Dezember auf SRF1 und Play Suisse. (aeg/sda)