«Hello @PassagierShame», lautet der einzige Kommentar zu den Bildern, die ein Air-France-Pilot vor wenigen Tagen auf X gepostet hat.
Hello @PassengerShame pic.twitter.com/DY5hHoouQV
— Pierre-Yves André 🇺🇦 (@zepyaf) July 19, 2025
Auf den Bildern sind leere Business-Class-Flugzeugsitze zu sehen – übersät mit Essensresten, aufgerissenen Packungen, einer angebrochenen Wasserflasche und ein paar Kopfhörer. Der Boden ist voller Krümel, Prospekte liegen verstreut herum.
Der Beitrag wird fleissig kommentiert. Offensichtlich hat der Pilot bei anderen Flugzeug-Mitarbeitenden einen Nerv getroffen. «Die Menschen sind Schweine, Business genauso wie Eco», heisst es etwa in einem Kommentar. «Kein Respekt gegenüber der Crew oder dem Putzteam», heisst es in einem anderen.
Ein weiterer Nutzer schreibt: «Ein normaler Tag bei Volotea, und so sah es in jeder Reihe aus. Ein Witz.» Dazu postet die Person ein Bild, der Boden zwischen den Sitzen mit Abfall übersät.
Das Problem scheint also in der Flugbranche bestens bekannt zu sein. Auch bei der Swiss. «Grundsätzlich verhalten sich die allermeisten unserer Gäste respektvoll und hinterlassen ihre Sitzplätze in einem ordentlichen Zustand. Dafür sind wir auch dankbar. Es kommt aber vereinzelt vor, dass einzelne Passagiere grössere Mengen an Abfall oder Unordnung hinterlassen», heisst es dort auf Anfrage von watson.
Das könne Folgen haben. Da die Zeit am Boden ohnehin knapp bemessen sei, könne ein zusätzlicher Reinigungsaufwand die Vorbereitung für den nächsten Flug verzögern. Aber: «Eine Weiterbelastung allfälliger Kosten an unsere Passagiere ist nicht vorgesehen.» Stattdessen setze man auf Rücksichtnahme und Verständnis.
Wie viel Abfall bei der Swiss insgesamt zusammenkommt, darüber gibt die Fluggesellschaft keine Auskunft. Man arbeite jedoch stets daran, die Menge zu reduzieren. «Etwa durch optimierte Servicekonzepte, den Einsatz umweltfreundlicher Materialien oder gezielte Sensibilisierung unserer Gäste und Mitarbeitenden.»
Auf Europaflügen verkauft die Swiss zudem nicht verkaufte, frische Produkte zu einem günstigeren Preis. «Durch das ‹Saveur ToGo-Angebot› ist es uns gelungen, im Jahr 2024 unsere Lebensmittelabfälle um mehr als drei Tonnen zu senken. Ausserdem setzen wir auf innovative Technologien, um künftig präzise und umfassende Daten über unsere Lebensmittelabfälle zu erhalten, wodurch weitere Optimierungen möglich werden.»