«Die Menschen nehmen sich keine Zeit mehr»: Sabeth hat bei Kühen ihre Mitte gefunden
Seit einigen Monaten geistern auf Social Media Videos von sogenanntem «Cow Cuddling» umher. Dabei kuscheln Menschen mit Kühen und sprechen von purer Entspannung. Auch in der Schweiz gibt es wenige Anbieter, die Kuh-scheln anbieten. Wir haben es ausprobiert.
Dafür waren wir mit Noemi Liechti auf dem Cowpassion-Hof in Signau, wo sie seit eineinhalb Jahren Cow Cuddling anbietet. Die Idee kam ihr, als sie 2017 ihre Mutter verlor und nach einer Aufgabe suchte, die ihr in dieser schwierigen Zeit wieder etwas Halt gab. Dabei stiess sie auf den Cowpassion-Hof, der ihr die Möglichkeit gab, mit Kühen zu arbeiten. Schnell merkte Noemi, wie heilend die Zeit mit den Tieren war und sie wollte dies anderen Menschen nicht vorenthalten. Seither bietet sie zusammen mit Evelyn Scheidegger Cow Cuddling an.
Mehr Nachhaltigkeit mit Muka-Betrieb
Der Cowpassion-Hof in Signau ist ein sogenannter Muka-Betrieb. Muka ist eine Abkürzung für «Muttergebundene Kälberaufzucht», wobei die Kälber bei den Müttern bleiben und nur die Milch verkauft wird, die nicht für die Aufzucht des Nachwuchses gebraucht wird. Der Hof ist zudem eine reine Milchproduktion, was bedeutet, dass die Kühe nicht geschlachtet werden. Tiere, die keine Milch mehr geben, werden schlussendlich für ihre «Pensionierung» auf einen Lebenshof gebracht.
Das Wohl der Tiere steht hier also an erster Stelle. Dies wird auch beim Cow Cuddling klar. Die Tiere, die keine Lust haben, gestreichelt zu werden, lässt man in Ruhe oder sie ziehen sich von selbst zurück. Viele sind jedoch neugierig und freuen sich auf den Besuch auf ihrer Weide. «Cow Cuddling ist für die Menschen wie auch für die Tiere schön und somit auch vollkommen tierfreundlich», bestätigt Noemi.
Damit das Zusammensein mit Kühen aber nicht nur bei Evelyn Scheidegger auf dem Hof tierfreundlich bleibt, gibt Noemi auch noch einen wichtigen Ratschlag fürs Wandern:
