Oft werde ich mit den giftigen Pflanzen Herbstzeitlose oder Maiglöckchen verwechselt, auch sie haben lange grüne Stielblätter.
Um mich zu erkennen, empfehle ich zuerst den Geruchstest: Ich rieche intensiv nach Knoblauch, besonders wenn man meine Blätter zwischen den Fingern zerreibt. Maiglöckchen und Herbstzeitlose haben keinen Knoblauchgeruch.
Weiter unterscheiden wir uns von den Blättern und der Wuchsform her:
• Meine Blätter wachsen einzeln aus dem Boden (jeder Stängel trägt nur ein Blatt), Maiglöckchen wachsen paarweise aus dem Stängel, Herbstzeitlose wachsen direkt aus dem Boden als Büsche.
• Mein Blatt ist weich, dünn und biegsam und ist an der Unterseite matt, jenes des Maiglöckchens ist derber, ledriger und glänzt an der Unterseite, die Blätter von Herbstzeitlosen sind auch dicker, glänzend und unbehaart.
• Meine Blätter haben deutliche Blattstiele, das Blatt des Maiglöckchens hat keinen Stiel, es sitzt direkt am Stängel. Auch Herbstzeitlose haben keinen Stiel.
Meine Blätter findest du wegen des intensiven Geschmacks in vielen Lebensmitteln: Pesto, Pasta, Würste, Risotto und in vielem mehr. Ich bin auch bei Bären beliebt: Aufgrund der vielen Nährstoffe essen sie meine Blätter sehr gerne nach dem Winterschlaf. Deshalb setzt sich mein botanischer Name aus «allium» für Lauch und aus «ursus» für Bär zusammen.
Schon im März spriessen meine grünen Blätter an geschützten Standorten aus dem Schnee. Von April bis Mai zeige ich dir dann meine weissen, sternförmigen Blüten, bevor ich mich kurz danach wieder in den Boden zurückziehe. Dabei verströme ich einen starken, aromatischen Duft, der an Knoblauch erinnert.
Du findest mich überall in Europa. In grosser Zahl trete ich in feuchten Laubwäldern, in Auen sowie in Schluchten auf. Ich vermehre mich kräftig dank meiner vielen Samen, die zusammen mit Lehmboden an Tierfüssen haften bleiben oder auch durch fliessendes Wasser verteilt werden.
Gibst du mir ein schattiges Plätzchen mit einem feuchten, nährstoffreichen Boden in deinem Garten, werde ich mich so stark ausbreiten, dass ich dir sogar lästig werden kann. Du kannst mich bändigen, wenn du ab und zu einige meiner Zwiebeln ausgräbst.
Bereits die Kelten und Romanen vertrauten auf meine heilenden Kräfte. Ich habe dreimal mehr Vitamin C als Orangen und mein Adenosingehalt ist zwanzigmal so hoch wie beim Knoblauch. Adenosin hilft dir gegen Migräne und Durchblutungsstörungen.
Hast du Fragen rund ums Thema Garten? Wie du ungeliebtes Ungeziefer loswirst? Welche Pflanzen besonders gut zusammen gedeihen? Dann schick uns gerne deine Frage an garten@watson.ch und vielleicht wird sie bald hier im Blog beantwortet.