Verwechslung bei der Geburt – 35 Jahre später kommt die Wahrheit ans Licht
Vor 35 Jahren wurden in einem österreichischen Krankenhaus zwei Neugeborene vertauscht. Erst ein DNA-Test brachte nun Gewissheit über die Verwechslung. Die beiden Frauen trafen sich vor wenigen Wochen zum ersten Mal und begegneten dabei auch ihren leiblichen Eltern, wie sie dem ORF berichteten. Die Klinik, in der die Verwechslung geschah, erklärte: «Wir bedauern zutiefst, dass es damals zu diesem Fehler gekommen ist.»
Gleiches Gewicht als Babys
Die beiden heute 35-jährigen Frauen wurden Ende Oktober 1990 als Frühchen mit identischem Geburtsgewicht in Graz geboren. Damals wurden Mutter und Kind lediglich durch ein Armband identifiziert. Nach Aufdeckung des Falls führte die Klinik zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ein – unter anderem ein zweites Identifikationsarmband am Fuss der Babys und eine Kennzeichnung der Wärmepackung bei Trennung von der Mutter, schreibt die Kronen Zeitung.
Eine der Frauen erfuhr mit 22 Jahren beim Blutspenden zufällig, dass sie nicht die leibliche Tochter ihrer Eltern ist. Ihre jahrelange Suche endete erst vor wenigen Wochen, als die zweite Frau – selbst schwanger – bei einer Blutgruppenuntersuchung stutzig wurde und Nachforschungen anstellte.
Schmerzensgeld für beide Familien
Die Familie, die die Verwechslung zuerst bemerkt hatte, bekam bereits vor zehn Jahren vor dem Obersten Gerichtshof Recht. Der Anwalt bestätigte laut der «Krone», dass das Spital für die Verwechslung verantwortlich war und besser hätte kontrollieren müssen, welches Kind zu welcher Mutter gehört. Die betroffene Familien erhielt 20'000 Euro Schmerzengeld. Auch die zweite Familie kann mit ähnlichen Schadenersatzansprüchen rechnen. (fak)