Luftfahrt

Missglückte Notlandung: Zahl der Toten nach Flugzeugunglück in Taiwan steigt auf 48

Flug GE222
Flug GE222

Missglückte Notlandung: Zahl der Toten nach Flugzeugunglück in Taiwan steigt auf 48

23.07.2014, 15:2524.07.2014, 10:16

Bei der missglückten Notlandung eines Flugzeuges sind in Taiwan bei stürmischem Wetter 48 Menschen ums Leben gekommen. Von den 58 Menschen an Bord hatten sich zunächst elf Personen nach der Bruchlandung auf der Insel Penghu aus der brennenden Maschine retten können. Eines der Opfer erlag jedoch später seinen schweren Verletzungen im Spital, wie Taiwans Luftfahrtbehörde am Donnerstag mitteilte. Bilder zeigen Dutzende zwischen Häusern verteilte Wrackteile. Angehörige wurden am Donnerstag nach Penghu gebracht. 

Zwei Landeversuche

Das Propeller-Flugzeug habe es bei Sturm und Regen nicht bis zur Landebahn des Flughafens geschafft, sondern sei kurz vorher bei einem Dorf zu Boden gegangen, berichtete Chinas Staatsfernsehen CCTV. Dort sei das 70-sitzige Flugzeug vom Typ ATR 72 der Gesellschaft Transasia in Flammen aufgegangen. 

Einmal versuchte die Maschine vergeblich auf ihrem Zielflughafen zu laden. Beim zweiten Landeanflug stürzte das Regionalverkehrsflugzeug vom Typ ATR 72 mit zwei Triebwerken dann in ein Wohngebiet in der Nähe der Landebahn.

Trotz Sturm und Regen in der Luft 

Flug GE222 mit 54 Passagieren und 4 Crew-Mitgliedern war laut Taiwans Nachrichtenagentur CNA von Kaohsiung-Flughafen im Süden um 17.43 Uhr Ortszeit zum Magong-Flughafen auf der Insel Penghu aufgebrochen. Die Maschine kündigte ihre Landung beim Tower von Magong für 19 Uhr an, als Starkregen und Wind über die Insel fegten. 

Nach Angaben des Chefs der taiwanischen Zivilluftfahrt, Shen Chi, hatte die Maschine wegen stürmischen Wetters Verspätung. Der Pilot habe um einen zweiten Landeversuch gebeten, wenig später habe der Kontrollturm den Kontakt zum Flugzeug verloren. 

Wenige Stunden vor dem Unglück war der Taifun «Matmo» über Taiwan hinweggezogen. Deshalb waren Flüge in der Inselrepublik weitgehend gestrichen worden. Es war daher zunächst unklar, warum das Unglücksflugzeug der taiwanesischen Fluggesellschaft überhaupt in der Luft sein durfte. 

Ein Sprecher der Luftverkehrs- und Wetterbehörde sagte zur Ursache: «Ob es an starkem Wind und Regen gelegen hat, müssen wir noch herausfinden. Der Taifun war zwar schon weitergezogen, aber die Wetterlage könnte noch schlecht gewesen sein.» Experten wurden zur Unfallstelle geschickt.

Nach Angaben des französischen Aussenministeriums waren auch zwei Franzosen an Bord. Bei den französischen Opfern handelte es sich laut CNA um zwei 23 Jahre alte Medizinstudentinnen, die an einem einmonatigen Austauschprogramm teilnehmen wollten. Taiwans Verkehrsminister Yeh Kuang-shih reiste mit einem Expertenteam auf die Insel. Er kündigte eine umfassende Untersuchung des Unglücks an (aeg/sda/dpa/afp/reu) 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!