Ein spanischer Radfahrer, der im unruhigen Südwesten Pakistan bei einem Anschlag verletzt wurde, will trotz der Gewalt seine Weltreise fortsetzen. Nach einem der Anschläge wurde er am Kopf verletzt und musste in einem Militärspital behandelt werden.
«Ich fühle mich besser, ich erlitt zwei Terrorangriffe binnen weniger als zwölf Stunden, doch ich fühle mich stark genug, mein Projekt fortzusetzen», schrieb Javier Colorado am Dienstag in einer Mitteilung an die Nachrichtenagentur AFP.
Er hatte zuvor ein dramatisches Video ins Internet hochgeladen, auf dem ein Bombenanschlag auf einen Bus mit schiitischen Pilgern zu sehen ist, bei dem am 21. Januar in der Provinz Baluchistan 24 Menschen getötet worden waren.
Als Colorado am nächsten Morgen von der Polizei mit seinem Fahrrad vom Anschlagsort fortgebracht wurde, wurde er bei einem Granatangriff auf seinen Konvoi durch einen Splitter am Kopf verwundet, woraufhin er in einem Militärspital in Quetta behandelt werden musste.
Colorado schrieb, er habe das Video veröffentlicht, um den «furchtbaren Schrecken» derartiger Angriffe zu zeigen. Seinen Angaben nach hat er inzwischen die Grenze nach Indien überquert und will nun seine Reise nach Kolkata fortsetzen.
Die Pakistanische Polizei sagte, dass sechs Bodyguards getötet wurden, die Colorado beschützt haben. Auf den Social Media wurde dem Spanier darauf vorgeworfen, das Leben von anderen Menschen wegen seiner Abenteuerlust aufs Spiel zu setzen.
Der 27-Jährige wehrte sich auf seiner Facebook-Seite: «Der einzige, der bei dem Anschlag verletzt wurde, bin ich». Colorado ist mittlerweile weitergereist und in Indien angekommen, wie ein Foto-Album auf Facebook zeigt.
Der Radfahrer war im Oktober in Madrid gestartet und nach der Durchquerung Europas über den Iran nach Pakistan gelangt. Die Grenzregion zwischen den beiden Ländern ist notorisch unsicher, neben Drogenschmugglern sind auch verschiedene Rebellengruppen dort aktiv. (sda/rey)