Mehr als sieben Meter hoch, prall gefüllt mit Luft: Auf dem Place Vendôme in Paris, einem der königlichen Plätze, stand seit Donnerstag eine grüne Skulptur. Die Form des Kunstwerks erinnerte einerseits an einen stilisierten Tannenbaum – andererseits an ein Sexspielzeug. Doch nun haben sich Unbekannte an dem Analstöpsel zu schaffen gemacht und die Luft rausgelassen.
«Tree» heisst die Skulptur des amerikanischen Künstlers Paul McCarthy. Der übergrosse Buttplug ist Teil der jährlichen International «Contemporary Art Fair», die kommende Woche startet. Doch offenbar fanden nicht alle die erotisch aufgeladene Kunst im öffentlich Raum so prickelnd. Schon beim Aufbau sei McCarthy von einem Passanten ins Gesicht geschlagen worden, meldet die Zeitung Le Monde.
Die konservativ-christlichen Bewegung «Printemps Français» klagte auf Twitter sogar, Paris sei gedemütigt worden. Die künstlerische Leiterin des Kunstfestivals verurteilte die Angriffe und hielt Kritikern entgegen, dass für die Skulptur alle erforderlichen Genehmigungen der Behörden vorliegen würden.
Es ist nicht das erste Mal, dass der in der Kunstszene als Haudegen berüchtigte McCarthy mit einer weihnachtlichen Skulptur aneckt. 2001 schuf er einen schwarzen Santa Claus, der einen riesigen Analstöpsel in der Hand zu halten schien. Eigentlich sollte die Skulptur in Rotterdam gleich neben der Konzerthalle aufgebaut werden. Nach jahrelangem Streit – der Buttplug-Claus wurde solange in einem Museum versteckt – wurde die Skulptur schliesslich 2008 doch noch auf dem Eendrachtsplein öffentlich aufgestellt.
(ore/lue)