Wenn der geheimnisumworbene Künstler Banksy ein Graffiti macht, freuen sich die Stadtväter: Seine Kunst im öffentlichen Raum ist bei Einheimischen wie Touristen in der Regel gern gesehen. Nicht so in Clacton-on-Sea: Die südostenglische Stadt hat ein Banksy-Werk nach Rassismusvorwürfen entfernen lassen.
Die Begründung ist blanker Hohn, denn das Graffiti ist genau das Gegenteil. Es zeigt eine Gruppe Tauben neben einem einzelnen Spatz. Sie halten Schilder hoch, auf denen steht: «Migranten nicht willkommen», «Geh zurück nach Afrika» und «Hände weg von unseren Würmern».
Obwohl das Werk «in einer Millionen Jahre nicht rassistisch» sei, ist die Satire dahinter einigen Betrachtern offenbar entgangen, urteilte der Guardian. Dass daraufhin gleich der Stadtrat eingeschaltet wurde, der das Graffiti prompt entfernen liess, «sagt mehr über die kulturelle Szene in Clacton-on-Sea als über Banksy aus», ätzte die Zeitung.
(phi)