Knatschpink, ozeanblau, gelb wie die Sonne ... oder gleich alles zusammen! Im Haar. Hach, schön dieser Rainbow-Look, der jedes Mädchenherz beim Anblick ein bisschen höher schlagen lässt.
Vor einigen Monaten verabschiedete sich die Lifestyle-Bloggerin Essena O'Neill mit viel Aufsehen, Tamtam und unter Tränen von allen sozialen Netzwerken, weil sie es satt hatte, eine perfektes aber nicht vorhandenes Leben vorzugaukeln.
Viele kritisierten sie, einige zogen ihr nach. So auch die Haarstylistin Ursula Goff, die auf ihrem Instagram-Account regelmässig Bilder mit den buntesten und strahlendsten Haarfarben, die man sich nur vorstellen kann, postet. Perfekte Haare. Perfekte Gesichter. Perfekte Bilder – wie das auf Instagram halt so üblich ist.
Mit diesen schönen Bildern ist jetzt zwar nicht Schluss, doch möchte die junge Frau ihren Anhängern klar machen, dass ihre und andere Bilder «grosser» Instagramer nichts mit der Realiät zu tun hätten. Dass die stets perfekt frisierten Haare erst nach langem und aufwändigem Styling so aussähen und die kräftigen Farben ihren Glanz nicht besonders lange hielten ... Diese und andere Aussagen packt sie in einen langen Kommentar, den sie auf sozialen Netzwerken veröffentlichte.
«So perfekt wie es scheint, ist es gar nicht. Nie. Bei niemandem. Hinter jedem schönen Gesicht oder vermeintlich perfekten Lifestyle steckt ein Mensch wie du und ich.» Mit dieser Grundaussage fordert sie in den Zeilen ihre Anhänger auf, sich nicht an all den makellosen Beautysternchen zu orientieren und ihr Leben nicht mit dem deren zu vergleichen.
Gleichzeitig veröffentlicht sie zwei Selfies, auf denen ihr Haar nicht gestylt ist, sie das Make Up weggelassen hat und keinen Filter über ihr Bild geklatscht hat. Das Ergebnis ist ziemlich verblüffend. Und für alle «Rainbow-Hair-Fans» irgendwie auch zerstörend ...
Tja, jetzt wissen wir wenigsten, wie die so schönen Rainbow-Haare nach dem dritten Mal Waschen und dem ersten Schwimmbad-Besuch wirklich aussehen und was wir uns beim nächsten Coiffeur-Termin ganz bestimmt nicht wünschen ...
Neben diesem realen Bild, das übrigens nur zwei Tage nach dem Bearbeiteten rechts entstanden ist, postet Goff noch zwei weitere «Behind the Scenes» Bilder.
Goff selber sieht ihre Aktion als Appell an all die jungen Mädchen da draussen, die jeden Tag auf sozialen Netzwerken sind und davon stark beeinflusst werden. «Ich stelle mir manchmal vor wie mies ich mich fühlen würde, wäre ich wieder ein Teenager. Ich würde genauso versuchen, all die besseren und schöneren Frauen zu kopieren», so Goff über die Beweggründe ihrer Aktion.
Neben der Kritik an den utopischen Idealen, die der heutigen Jugend vermittelt werden, hat sie auch eine klare Vorstellung, was sich ändern müsste: «Meiner Meinung nach müssten viel mehr Leute zeigen, wie sie selber und das Leben neben all den makellosen Bildern wirklich aussehen. Unverblümt und echt.» Diese Aufforderung richtet sich nicht an ihr Publikum, sondern an all die hippen Mädels, die diese verzogenen Ideale überhaupt in unsere Gesellschaft gebracht haben.