Bild: Chris Pizzello/Invision/AP/Invision
Das sind die Oscar-Gewinner: Bester Film: «Spotlight» + bester Darsteller: Leonardo DiCaprio + beste Darstellerin: Brie Larson
Die Sieger in den wichtigsten Kategorien
- Bester Film: «Spotlight» (Regie: Thomas McCarthy)
- Beste Hauptdarstellerin: Brie Larson – «Room»
- Bester Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio – «The Revenant»
- Bestes Originaldrehbuch: «Spotlight»
- Bestes adaptiertes Drehbuch: «The Big Short»
- Beste Regie: Alejandro González Iñárritu – «The Revenant»
- Beste Nebendarstellerin: Alicia Vikander – «The Danish Girl»
- Bester Nebendarsteller: Mark Rylance – «Bridge of Spies»
- Beste Kamera: Emmanuel Lubezki – «The Revenant»
- Bester fremdsprachiger Film: «Son of Saul»
- Bester Animierter Kurzfilm: «Bear Story»
- Beste Filmmusik: Ennio Morricone – «The Hateful Eight»
- Bester Schnitt: Margaret Sixel für «Mad Max: Fury Road»
- Bester Filmsong: «Writing's On The Wall» aus dem Film «Spectre», Musik und Text von Jimmy Napes und Sam Smith
- Bester Dokumentarfilm: Asif Kapadia und James Gay-Rees für «Amy»
Bester Darsteller
Der US-Schauspieler Leonardo DiCaprio ist am Sonntag für seine Rolle in «The Revenant» als bester Hauptdarsteller geehrt worden. Der 41-Jährige gewann bei seinem sechsten Anlauf zum ersten Mal. Fünfmal war DiCaprio seit 1994 zuvor für einen Oscar nominiert, als Schauspieler und Produzent von «The Wolf of Wall Street» und als Darsteller für «Blood Diamond», «Aviator» und «Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa». Doch erst seine fast stumme Rolle als bärtiger Abenteurer unter der Regie des Mexikaners Alejandro González Iñárritu brachte ihm endlich Gold ein.
Beste Darstellerin
Bei den Frauen hat sich eine Hollywood-Newcomerin die höchste Schauspieler-Ehre gesichert: Brie Larson wurde für ihre bewegende Rolle der als Teenager entführten Joy Newsome in Lenny Abrahamsons Independentdrama «Room» als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Die Trophäe nahm sie am Sonntagabend (Ortszeit) aus den Händen von Vorjahresgewinner Eddie Redmayne entgegen.
Die 26-jährige Kalifornierin hatte im Vorfeld der Verleihung als Favoritin gegolten. Ihre Darstellung der emotionalen Tour de Force einer jungen Frau, der nach sieben Jahren Gefangenschaft gemeinsam mit ihrem Sohn die Flucht gelingt, hatte ihr zuvor bereits einen Golden Globe und einen SAG Award eingebracht. Sie verwies damit ihre Mitkonkurrentinnen Cate Blanchett («Carol»), Jennifer Lawrence («Joy»), Charlotte Rampling («45 Years») und Saoirse Ronan («Brooklyn») auf die hinteren Plätze.
Beste Regie
Der mexikanische Regisseur Alejandro González Iñárritu hat mit «The Revenant» den Oscar für die beste Regie gewonnen. Bereits im vergangenen Jahr hatte er den Regie-Oscar für «Birdman» gewonnen. «Ich kann nicht glauben, dass das passiert», sagte er. (sda/dpa)
So hat alles angefangen
Als erstes vergab die Academy den Oscar für das beste Drehbuch an die Macher des Films «Spotlight», der sich um die Aufdeckung eines Kindsmissbrauchs-Skandals in der katholischen Kirche in Boston dreht. Der Film mit den meisten Nominierungen ist das Rachedrama «The Revenant» mit zwölf Nominierungen.
Bild: AP/Warner Bros Pictures
Das postapokalyptische Actionspektakel «Mad Max: Fury Road» ist derweil auf dem Weg zum erfolgreichsten Film dieser Oscar-Verleihung. Bis zur Vergabe der Hauptpreise in der Nacht zu Montag hatte das Science-Fiction-Abenteuer bereits sechs Oscars gewonnen. Für «Mad Max» gab es Trophäen in einer Reihe von Nebenkategorien, nämlich für das Kostüm- und das Produktionsdesign, für den Film- und den Tonschnitt, die Tonmischung sowie Make-up/Hairstyling.
Die Nominierten
Oscars 2016 Bester Film
Oscars 2016 Beste Hauptdarstellerin
Oscars 2016 Bester Hauptdarsteller
Oscars 2016 Beste Regie
Oscars 2016 Bester Nebendarsteller
Oscars 2016 Beste Nebendarstellerin
Der Protest
Einige Dutzend Demonstranten unter der Führung des afroamerikanischen Bürgerrechtlers Al Sharpton kamen wenige Stunden vor der Oscar-Verleihung in Los Angeles in der Nähe des Veranstaltungsorts zusammen. Sharpton sprach von den «weissen Oscars» und hielt eine kleine weisse Oscar-Statue in den Händen.
Auf Schildern standen Slogans wie «Hollywood muss es besser machen» oder «Schämt euch». Zum zweiten Mal in Folge waren bei den Academy Awards keine schwarzen Schauspieler nominiert.
Die Eröffungsrede
Auf die Rassendiskussion machte auch der schwarze Moderator Chris Rock aufmerksam, der die Show mit einem Monolog eröffnete. Die Awards seien auch als die «Preise der Weissen» bekannt, sagte der 51-Jährige – gekleidet in einem weissen Anzug.
«Warum protestieren wir aber? Warum bei diesen Oscars?» Immerhin sei es schon die 88. Verleihung. Diese ganze «keine Schwarzen»-Sache habe es schon mehr als 70 Mal gegeben. «Da gab es aber keine Proteste», sagte Rock mit Verweis auf die 50er und 60er Jahre. «Wir waren damit beschäftigt, vergewaltigt und gelyncht zu werden. Wenn deine Grossmutter an einem Baum hängt», dann sei einem egal, was die beste Dokumentation sei.
#Oscars in the Sixties? „We’ve been to busy being raped or lynched to care about best cinematography“, Chris Rock
— Dorin Popa (@NiceBastard) February 29, 2016
Ihm sei mehrfach gesagt worden, er solle die Moderation absagen. Darüber habe er lange nachgedacht. «Aber dann habe ich mir gesagt: Sie werden die Oscars eh abhalten.»
Rocks Eröffnungsrede löste in den sozialen Medien eine lebhafte Diskussion aus. Das Magazin «People» twitterte: «Die unglaublichste Eröffnungsrede aller Zeiten? Wir denken ja.» (wst/sda/dpa)
