Entdecke die Schoggi-Seiten von Costa Rica
Erfrischende Drinks mit Zuckerrand? Endlose palmengesäumte Strände? Meerwasser, so klar, dass du deine Zehen beim Baden siehst, ringsum ein paar bunte Fischlein? Fantastisch, keine Frage. Doch wenn du authentisch reisen willst, kann die Hängematte auch mal allein vor sich hin schaukeln: Tausche Flip-Flops gegen Sneakers und begib dich auf die Spur von Kakao und Kaffee. In Costa Rica, dem Land zwischen Karibik- und Pazifikküste, sind das nicht bloss Genussmittel, sondern Träger von Kultur, Geschichte, Geografie – und purem Geschmack.
Verbotene Bohnen, vergoldete Hügel
Seit 1779, als die ersten Kaffeebohnen aus Kuba nach Costa Rica gelangten, hat sich das Land zu einem der renommiertesten Kaffeeproduzenten der Welt entwickelt. Bis 1832 wurde der «grano de oro» (das goldene Korn) zu einem der wichtigsten Exportgüter Costa Ricas, was für wirtschaftlichen Auftrieb sorgte.
Was den Kaffee hier so besonders macht? Das Zusammenspiel aus vulkanischem Boden, steilen Hügeln und dem idealen Klima mit wechselnden Jahreszeiten. Costa Rica setzt voll auf Arabica-Bohnen, vor allem die Sorten Caturra und Catuaí, während der Anbau von Robusta gesetzlich verboten ist, um die Qualität zu sichern. Kaffeebauern kümmern sich auf kleinen Farmen hingebungsvoll um die Kaffeekirschen und pflücken sie von Hand, sobald sie reif sind. Dazu haben sie sich vertraglich verpflichtet. Sogar erfunden wurde in Costa Rica das «Honig»-Verfahren, bei dem ein Teil des zuckerhaltigen Fruchtfleischs nach der Fermentation erhalten bleibt. Das charakteristische Ergebnis: eine süsse, fruchtige Geschmacksnote.
Erfahren, wo der Wachmacher herkommt
Einfach einen Kaffee bestellen? Aufgeweckte Idee! Jedoch springt die Bohne morgens nicht etwa frisch gebräunt aus dem Vollautomaten. Kaffee verstehst du am besten, wenn du bei einer Führung in einer der acht verschiedenen Anbauregionen selbst durch die üppige Plantage pilgerst, in die Büsche greifst, dir in einem Workshop zeigen lässt, wie Einheimische moderne Technologie mit traditionellen Verfahren kombinieren – und dir schliesslich die eine oder andere Kostproben gönnst. Jenen, bei denen Koffein noch nicht für genug Herzklopfen sorgt, seien die Abenteuertouren zu Fuss oder per Velo zu Farmen und Plantagen empfohlen.
Bleiben, wo der Kakao wächst
Doch Kaffee ist längst nicht das Ende der Geschmackskette. Wenn du schon mal angefangen hast, deine Sinne auf Tour zu schicken, kannst du die Kaffeereise mit edelbitteren Expeditionen verbinden.
Du denkst, du kennst Schokolade? Warte, bis du mit Gummistiefeln im Dschungel stehst, eine Kakaofrucht aufbrichst und die schleimig-glänzenden Bohnen mit der blossen Hand herauslöst.
Viele kleine Betriebe gewähren Einblick in ihren Produktionsprozess vom Anbau über die Fermentation bis zur Veredelung der Schokoladenmasse, so auch die «Finca La Amistad». Am Fusse des Tenorio-Nationalparks, unweit des surreal schillernden Rio Celeste, gedeiht Kakao auf rund der Hälfte der 95 Hektaren. Grüssen kann man hier sogar auf Schweizerdeutsch. Denn Ernst und Ruth Brugger aus dem Glarnerland haben den Familienbetrieb im Herzen des Regenwalds gegründet. Hier kannst du tiefer in den Kakao eintauchen als jede Frucht in einen Schokoladenbrunnen, denn die Gäste-Bungalows stehen mitten auf der Farm.
Wer Bohnen geduldig beim Gedeihen beobachtet, Schoggi riecht und in der Manufaktur zwischen Kakaobäumen den costa-ricanischen Chocolatiers über die Schulter schaut, nimmt etwas mit, das tiefer geht als jedes Souvenir – das tiefe Bewusstsein dafür, was hinter jeder Bohne steckt.
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