Unisex-Toiletten in Luzerner Schulen gefordert – für mehr Akzeptanz von Transmenschen
Der Luzerner Stadtrat will mehr Unisex-Toiletten an Schulen und in Sportanlagen. Der Einbau von kombinierten Einzeltoiletten und Garderoben soll ins Raumprogramm für die Schulbauten aufgenommen werden.
Gefordert hatte dies Regula Müller (SP) in einem Postulat, das der Stadtrat zur Annahme empfiehlt, wie er am Dienstag mitteilte. Die Postulantin vertritt die Ansicht, dass sich an den städtischen Volksschulen keine Person mehr wegen des Geschlechts ausgeschlossen fühlen soll.
Der Stadtrat müsse darum prüfen, ob beim Neubau oder der Sanierung von Schulgebäuden und Turnhallen Unisex-Toiletten und Unisex-Einzelgarderoben realisiert werden können. Der Stadtrat nennt das Anliegen «sehr berechtigt», es habe in der Vergangenheit wenig bis keine Aufmerksamkeit erhalten.
Er verweist darauf, dass eine «deutliche Zunahme» von Kindern und Jugendlichen mit Problemen hinsichtlich ihrer Geschlechtsidentität festzustellen sei. Gerade Schulen hätten eine Vorbildfunktion und könnten die Akzeptanz von Transmenschen in der Gesellschaft voranbringen.
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Umnutzung von Behinderten-WC
Um rasch zu Lösungen zu kommen, will der Stadtrat prüfen, ob bestehende Behinderten-WC in die Umsetzung einbezogen werden können. Anders als bei den Toiletten dürfte die Umsetzung bei den Garderoben schwierig sein, weil diese als Einzelgarderoben eingerichtet sein müssten.
Der Stadtrat weist darauf hin, dass das Postulat mit Folgekosten verbunden sei. Der Einbau von kombinierten Einzeltoiletten oder Garderoben beanspruche mehr Fläche und generiere zusätzliche Ausbau- und Betriebskosten. Bei Totalsanierungen müssten Umnutzungen bei anderen Räumen vorgenommen werden. (yam/sda)