Schweiz
Abstimmungen 2024

SRG-Trendumfrage: Gesundheits-Initiative finden Zuspruch

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Krankenkasse
Bild: keystone/shutterstock

Prämien-Entlastung, Kostenbremse, Mantelerlass – so hätte die Schweiz heute abgestimmt

Die Prämien-Entlastungs- und Kostenbremse-Initiative finden laut der ersten SRG-Umfrage zur Abstimmung am 9. Juni Zuspruch. Auch der Energie-Mantelerlass wäre – Stand heute – klar angenommen worden. Kaum Unterstützung fand die Stopp-Impflicht-Intitiative.
03.05.2024, 07:5603.05.2024, 07:57
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Die SRG präsentierte, rund sieben Wochen vor dem Abstimmungssonntag am 9. Juni, ihre erste Trend-Umfrage.

Für die Trendbefragung wurden zwischen dem 12. und dem 25. April durch das Forschungsinstitut gfs.bern 11’040 Stimmberechtigte befragt.

Die Resultate im Überblick:

Stopp Impfpflicht

Bei der SRG-Trend-Umfrage sagten sich lediglich 27 Prozent «Ja» zu der Volksinitiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit (Stopp Impfpflicht)».

Der Stand der Meinungsbildung sei stark fortgeschritten, hiess es in der am Mittwoch publizierten Umfrage.

Prämienentlastungs-Initiative

Bei den beiden Gesundheitsinitiativen erreichte die Initiative zur Prämien-Entlastung der Sozialdemokraten die höhere Zustimmung: 56 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der SRG-Umfrage hätten Mitte April dafür gestimmt.

Eine hohe Zustimmung sei bei dieser Art Vorlage aber normal zu Beginn der Kampagne, teilte das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern mit, das die Umfrage im Auftrag der SRG durchgeführt hatte. Das Ergebnis der Abstimmung sei im Moment darum noch ungewiss.

Die «Maximal 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkassenprämien (Prämienentlastungs-Initiative)», verlangt, dass die Menschen in der Schweiz maximal zehn Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Krankenkassenprämie aufwenden müssen.

Grösste Zustimmung erhielt die Initiative laut der Umfrage bei Menschen mit tieferen Einkommen. So sprachen sich unter den Personen mit einem Einkommen von unter 3000 Franken im Monat ganze 76 Prozent bestimmt oder eher dafür aus, unter den Personen mit einem Einkommen von über 11'000 Franken waren es nur noch 38 Prozent.

Grosse Unterschiede zeigten sich auch zwischen den Sprachregionen. In der italienischsprachigen Schweiz erreichte die Initiative in der Umfrage einen Ja-Anteil von 73 Prozent und in der französischsprachigen Schweiz von 71 Prozent. In der Deutschschweiz sprachen sich mit 50 Prozent deutlich weniger Personen für die Initiative aus.

Kostenbremse-Initiative

Die Kostenbremse-Initiative der Mitte erreichte in der Umfrage einen Ja-Anteil von 52 Prozent. Laut dem Meinungsforschungsinstitut dürfte die Initiative aber abgelehnt werden, wenn der Zuspruch im Laufe des Abstimmungskampfs im gewohnten Ausmass schwindet.

Die Initiative «Für tiefere Prämien – Kostenbremse im Gesundheitswesen (Kostenbremse-Initiative)» soll greifen, sobald die Gesundheitskosten stärker steigen als die Löhne. Dann müssten Behörden und die Akteure im Gesundheitswesen Massnahmen ergreifen, um die Kosten zu stabilisieren.

Energie-Mantelerlass

Als klarer wird hingegen der Trend beim sogenannten Energie-Mantelerlass, dem Stromversorgungsgesetz, eingeschätzt: In der Umfrage sprachen sich 75 Prozent dafür aus. Bei dieser Ausgangslage sei ein Ja das wahrscheinliche Szenario, hiess es. Über den vom Parlament beschlossenen Energie-Mantelerlass wird abgestimmt, nachdem die Fondation Franz Weber (FFW) ein Referendum eingereicht hatte.

Die Resultate der ersten Welle der SRG-Umfrage decken sich damit mit den Resultaten der ersten Umfrage von «20 Minuten» und Tamedia, die vergangene Woche veröffentlicht wurde. Darin hatten sich 60 Prozent für die Prämien-Entlastungs-Initiative, 54 Prozent für die Kostenbremse-Initiative und 65 Prozent für den Energie-Mantelerlass ausgesprochen. Die Stopp-Impfpflicht-Initiative wird auch laut der Tamedia-Umfrage mit einem Ja-Anteil von lediglich 29 Prozent deutlich abgelehnt.

(yam/sda)

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81 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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N. Y. P.
03.05.2024 07:00registriert August 2018
Es gibt eine Abstimmung, ob wir die Impfpflicht aufheben? Echt jetzt?

Wurde diese Initiative von Marco Rima, den Freiheitstrychlern und der SVP eingereicht?

Wir stimmen über etwas ab, das völlig unnötig ist. Wir stimmen darüber ab, ob Wissenschaft verhandelbar ist.
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Swen Goldpreis
03.05.2024 09:48registriert April 2019
Bei solchen Sachen wie der Impfpflicht-Initiative verstehe ich nicht, wieso man eine Initiative startet, bei der absehbar ist, dass sie haushoch abschmiert. Bei der Neutralitätsinitiative ist es das Gleiche.

Denn wenn sich einmal in einer Abstimmung gezeigt hat, dass eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung für die Impfpflicht oder gegen eine ganz enge Auslegung von Neutralität sind, dann wird es in der Politik viel weniger Hemmungen geben, entsprechend zu handeln. Die Initianten verlieren auf diese Weise doppelt. Demokratisch gut, aber strategisch dumm.
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Bündn0r
03.05.2024 07:58registriert Januar 2018
Es ist schockierend zu sehen, dass ein Viertel der Menschen die an die Urne gehen einfach abgehängt wurden und in einer eigenen Parallelwelt leben.
Egal ob bei der Änderung der Kantonsverfassung in BE (keine Partei, nichtmal die SVP war dagegen, da es keinen Grund gab) oder jetzt beim neusten Wurf der Schwurbler: irgendwo finden sich für das dümmste Anliegen Stimmen.
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