Die SRG präsentierte, rund sieben Wochen vor dem Abstimmungssonntag am 9. Juni, ihre erste Trend-Umfrage.
Für die Trendbefragung wurden zwischen dem 12. und dem 25. April durch das Forschungsinstitut gfs.bern 11’040 Stimmberechtigte befragt.
Die Resultate im Überblick:
Bei der SRG-Trend-Umfrage sagten sich lediglich 27 Prozent «Ja» zu der Volksinitiative «Für Freiheit und körperliche Unversehrtheit (Stopp Impfpflicht)».
Der Stand der Meinungsbildung sei stark fortgeschritten, hiess es in der am Mittwoch publizierten Umfrage.
Bei den beiden Gesundheitsinitiativen erreichte die Initiative zur Prämien-Entlastung der Sozialdemokraten die höhere Zustimmung: 56 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der SRG-Umfrage hätten Mitte April dafür gestimmt.
Eine hohe Zustimmung sei bei dieser Art Vorlage aber normal zu Beginn der Kampagne, teilte das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern mit, das die Umfrage im Auftrag der SRG durchgeführt hatte. Das Ergebnis der Abstimmung sei im Moment darum noch ungewiss.
Die «Maximal 10 Prozent des Einkommens für die Krankenkassenprämien (Prämienentlastungs-Initiative)», verlangt, dass die Menschen in der Schweiz maximal zehn Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Krankenkassenprämie aufwenden müssen.
Grösste Zustimmung erhielt die Initiative laut der Umfrage bei Menschen mit tieferen Einkommen. So sprachen sich unter den Personen mit einem Einkommen von unter 3000 Franken im Monat ganze 76 Prozent bestimmt oder eher dafür aus, unter den Personen mit einem Einkommen von über 11'000 Franken waren es nur noch 38 Prozent.
Grosse Unterschiede zeigten sich auch zwischen den Sprachregionen. In der italienischsprachigen Schweiz erreichte die Initiative in der Umfrage einen Ja-Anteil von 73 Prozent und in der französischsprachigen Schweiz von 71 Prozent. In der Deutschschweiz sprachen sich mit 50 Prozent deutlich weniger Personen für die Initiative aus.
Die Kostenbremse-Initiative der Mitte erreichte in der Umfrage einen Ja-Anteil von 52 Prozent. Laut dem Meinungsforschungsinstitut dürfte die Initiative aber abgelehnt werden, wenn der Zuspruch im Laufe des Abstimmungskampfs im gewohnten Ausmass schwindet.
Die Initiative «Für tiefere Prämien – Kostenbremse im Gesundheitswesen (Kostenbremse-Initiative)» soll greifen, sobald die Gesundheitskosten stärker steigen als die Löhne. Dann müssten Behörden und die Akteure im Gesundheitswesen Massnahmen ergreifen, um die Kosten zu stabilisieren.
Als klarer wird hingegen der Trend beim sogenannten Energie-Mantelerlass, dem Stromversorgungsgesetz, eingeschätzt: In der Umfrage sprachen sich 75 Prozent dafür aus. Bei dieser Ausgangslage sei ein Ja das wahrscheinliche Szenario, hiess es. Über den vom Parlament beschlossenen Energie-Mantelerlass wird abgestimmt, nachdem die Fondation Franz Weber (FFW) ein Referendum eingereicht hatte.
(yam/sda)
Wurde diese Initiative von Marco Rima, den Freiheitstrychlern und der SVP eingereicht?
Wir stimmen über etwas ab, das völlig unnötig ist. Wir stimmen darüber ab, ob Wissenschaft verhandelbar ist.
Denn wenn sich einmal in einer Abstimmung gezeigt hat, dass eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung für die Impfpflicht oder gegen eine ganz enge Auslegung von Neutralität sind, dann wird es in der Politik viel weniger Hemmungen geben, entsprechend zu handeln. Die Initianten verlieren auf diese Weise doppelt. Demokratisch gut, aber strategisch dumm.
Egal ob bei der Änderung der Kantonsverfassung in BE (keine Partei, nichtmal die SVP war dagegen, da es keinen Grund gab) oder jetzt beim neusten Wurf der Schwurbler: irgendwo finden sich für das dümmste Anliegen Stimmen.