Die letzten Abstimmungen des Jahres sind in den Büchern. Der Autobahnausbau sowie die beiden Mietrechtsvorlagen wurden vom Stimmvolk verworfen. Nur die einheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen wird angenommen. Doch wie hat sich das in den einzelnen Gemeinden niedergeschlagen? Wir haben die interessantesten Zahlen herausgesucht:
Die schnellsten Gemeinden kommen – wie immer – aus dem Aargau. Das hat damit zu tun, dass vor der Schliessung der Urnen um 12 Uhr eigentlich keine Resultate publiziert werden dürfen. Einige Aargauer Gemeinden widersetzen sich dem jedoch und publizieren ihre Ergebnisse bereits vorher.
In der November-Abstimmung geht der Preis für die schnellste Gemeinde an Bergdietikon und an Staffelbach. Sie verkündeten ihre Schlussresultate bereits um 11 Uhr.
In diesem Punkt wird hingegen ein bekanntes Vorurteil bestätigt: Die Berner hatten am längsten. Der Verwaltungskreis Bern-Mittelland verkündete seine Ergebnisse erst um 16:47 Uhr und beschloss damit die nationalen Abstimmungen.
Die stärkste Zustimmung erfuhr der Ausbauschritt der Nationalstrassen in der Gemeinde Buseno (GR). Hier stimmten 26 von 30 Personen mit Ja (87 Prozent). Die höchste Ablehnung erfuhr die Vorlage hingegen in Bister (VS). Hier stimmten 15 von 18 Menschen mit Nein (83 Prozent).
Auch für die Untermiete gehen wir wieder nach Buseno. Hier stimmten 25 von 29 Menschen mit Ja, das sind (86 Prozent Zustimmung. Am meisten Widerstand erfuhr diese Vorlage hingegen in Lausanne. Hier stimmten nur gerade 19,7 Prozent mit Ja.
Wo erfuhr die zweite Mietrechtsvorlage am meisten Zustimmung? Genau, in Buseno. Auch hier warfen 25 von 29 Menschen ein Ja ein. Am wenigsten Zustimmung für diese Vorlage gab es in Rebévelier (BE). Hier stimmten 17 von 19 Menschen mit Nein.
Die einheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen ist die einzige Vorlage, die beim Stimmvolk bestehen konnte. Das freut besonders viele Menschen in Furna (GR). Hier stimmten nämlich 80 Prozent der Stimmenden (32 Personen) mit Ja. Wenig Begeisterung gab es hingegen in Mauraz (VD), hier stimmten 20 von 24 Stimmenden mit Nein.
Es ist nicht ganz einfach, einen Stimmzettel auszufüllen. Das wissen auch die Menschen in der Gemeinde Bosco/Gurin (TI). Hier waren heute 20 Prozent der eingeworfenen Stimmzettel ungültig (4 von 20).
Im Kanton Wallis lag die Stimmbeteiligung bei fast 42 Prozent. Doch besonders eine Gemeinde hat sich hervorgetan: In Saas-Grund haben heute 76 Prozent der Stimmberechtigten ihre Stimme abgegeben. Das sind 566 Personen. Die Gemeinde wurde im Juni von schweren Unwettern heimgesucht und lehnte nun im November das neue Klimagesetz mit 77 Prozent ab.
Am wenigsten Stimmbegeisterung gab es hingegen in Campo im Maggiatal (TI). Hier haben es nur gerade 19 Prozent (13 Personen) der Menschen an die Urne geschafft. (leo)
Und was soll das hohe Engagement nun sagen? "Weiter so", bloss nichts selber ändern - beim nächsten Erdrutsch kommt ja dann sowieso Hilfe aus Bundesbern?
Sollte es einem demokratischen Rechtsstaat nicht eigentlich peinlich sein, wenn Abstimmungsregularien regelmässig missachtet werden?
Warum gibt es Regeln, wenn keine Strafen für deren Missachtung vorgesehen sind?
Möglichkeiten gäbe es ja, z.B. Bussen gegen den verantwortlichen Schriftführer oder Gemeinderepräsentanten.