Die beste Sicht auf die Landung der Kampfflugzeuge auf der A1 war den Zuckerrüben vorbehalten – und dem SRF.
Zwischen der Autobahn und der Zuschauertribüne für Medienschaffende und geladene Gäste wie Militärattachés aus Deutschland, Frankreich, Kosovo und vielen weiteren Ländern erstreckte sich ein 300 Meter breites Feld mit Zuckerrüben.
So kam es, dass man nicht wenige Zuschauende sah, die lieber den Livestream vom Schweizer Fernsehen verfolgten, anstatt live die Augen zu öffnen, um das Spektakel vor Ort zu geniessen. Sogar Armeechef Thomas Süssli konnte man dabei beobachten, wie er während eines Manövers auf ein Handy schaute. Zufrieden war er aber trotzdem. Zu watson sagte er: «Es war spektakulär.»
Für den Armeechef hat die erste Kampfjet-Landung auf einer Autobahn seit 33 Jahren den Auftakt eingeläutet für eine neue Ära, in der grosse Armee-Manöver wieder vermehrt vorkommen dürfen – ja sogar von der Bevölkerung gewünscht sind. «Es wird mehr Übungen geben und auch Landungen auf der Autobahn. Beim nächsten Mal vielleicht mit dem neuen Kampfjet F-35», sagte Süssli.
Geübt wird das Ganze übrigens, falls im Ernstfall Schweizer Luftwaffenstützpunkte angegriffen werden würden und man Ausweich-Landeplätze bräuchte. Dann würde die Armee auf die Autobahnen zurückgreifen. Ein paar dafür vorgesehene Autobahnabschnitte gibt es in der Schweiz noch, die für diese Übung infrage kommen. Wie etwa in Münsingen BE, Oensingen SO, Alpnach OW, Lodrino TI, Sitten VS und Flums SG. Die Gefahr, dass ein potenzieller Feind diese Ziele ins Visier nehme, sieht Süssli indes nicht gegeben. Er setzt auf Diversifizierung. Und: «Es gibt auch versteckte, geheime Plätze», sagt er.
Grundsätzlich kommt jeder Autobahnabschnitt infrage, der eine zwei Kilometer gerade Strecke hat und bei dem man die Mittelleitplanke entfernen kann. Wie einer der Kampfjet-Piloten mit dem Nicknamen «Frodo» zu watson sagte, sei es eine eindrückliche Erfahrung gewesen, auf einer «so schmalen Piste zu landen». Vor allem den «visuellen Eindruck» hob er hervor. Denn wie die Landung technisch funktioniere, das habe man auf dem Simulator oft trainiert.
Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die Kampfjet-Landung auf der Autobahn mehr ein Spektakel war als eine notwendige Militärübung, um die Sicherheit der Schweiz zu gewährleisten. Doch das spielt keine Rolle: Für die Armee steht fest, dass es mehr solche Übungen geben wird.
Natürlich dürfen krizische Stimmen dann auch ihren Platz haben, mMn macht es aber mehr Sinn dies entweder davor oder danach zu platzieren.