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Armee-Orientierungstag soll für Frauen obligatorisch werden

VBS-Chefin Amherd will Armee-Orientierungstag für Frauen obligatorisch machen

Bundesrätin Viola Amherd möchte den Orientierungstag der Armee für Frauen obligatorisch machen. Das könnte aber noch eine Weile andauern.
23.05.2023, 09:2923.05.2023, 10:11
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Bundesraetin Viola Amherd, Chefin des Eidgenoessischen Departements fuer Verteidigung, Bevoelkerungsschutz und Sport (VBS) spricht an einer Medienkonferenz ueber die Schaffung eines neuen Staatssekret ...
Viola Amherd.Bild: keystone

Der Orientierungstag im Schweizer Militär ist für Männer ab dem 18. Lebensjahr obligatorisch. Viola Amherd, Chefin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, möchte nun auch Frauen dabei haben. «Wir werden den Orientierungstag für Frauen obligatorisch machen», sagt sie gegenüber SRF.

Laut Amherd hätten Frauen, die sich für die Armee interessieren, «fast Hemmungen, sich Zeit für einen freiwilligen Anlass freizuschaufeln». Auch die Resonanz der Arbeitgebenden und vom Umfeld sei nicht immer positiv, oft heiss es: «Du musst doch nicht, also mach doch das nicht!».

Für die Bundesrätin ist deshalb klar: Wenn der Armee-Infotag obligatorisch ist, dann gehen Frauen auch hin. Laut Amherd würden die Frauen durch den Rekrutierungstag sehen können, welche interessanten Möglichkeiten die Armee zu bieten hat.

Soll der Armee-Orientierungstag für Frauen obligatorisch werden?

Seit Jahren ein Thema

Über den obligatorischen Orientierungstag für Frauen wird schon seit Jahren diskutiert. Doch so schnell geht die Änderung eben doch nicht. Denn zuerst braucht es eine Verfassungsänderung und das kann ziemlich lange dauern.

Die Kantone sind für den Orientierungstag zuständig. Laut Amherd machen sie heute schon viel, um Frauen zur Teilnahme zu animieren. Wirklich gut läuft es bei der Frauenrekrutierung bisher trotzdem nicht. Zwar ist der Anteil seit Amherds Amtsantritt im Jahr 2019 leicht gestiegen, von 0.7 Prozent auf 1.4 Prozent, trotzdem ist das Ziel noch weit weg. 10 Prozent Frauen in der Armee möchte man bis 2030 erreichen.

Wirklich gut läuft es bei der Frauenrekrutierung aber nicht. Zwar ist der Anteil seit Amherds Amtsantritt als VBS-Chefin im Jahr 2019 gestiegen, allerdings nur von 0.7 Prozent auf 1.4 Prozent. Das Ziel ist es jedoch bis 2030 10 Prozent zu erreichen.

(oee)

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113 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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lumpensammlerin
23.05.2023 10:23registriert Mai 2019
Falsche Richtung.

Besser wäre, wenn alle ein einzelnes Jahr für die Gesellschaft in der Schweiz Dienst leisten: Militärdienst, Zivildienst, oder Zivilschutz.
Jeder darf auswählen, Ausländer haben nur die Wahl zwischen Zivildienst und Zivilschutz.
Fair und gerecht für Alle und die Personalmängel sind bei allen Diensten (beispielsweise auch in der Pflege) etwas entschärft.
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Schlüsselblüemli
23.05.2023 10:17registriert April 2020
Einen obligatorischen Infotag finde ich super, obwohl ich das Militär grundsätzlich abschaffen würde.

Aber dieser Tag tut niemandem weh!
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Rick_it
23.05.2023 10:52registriert April 2015
Schon interessant für 95% ist die Armee = Waffen und Landesverteidigung! Evtl. wäre informieren bevor schreiben nicht grundschlecht! Die Armee hat noch ganz andere Aufgaben als "Röiber und Poli" spielen. Beispiel: Katastrophenhilfe, Medizinische Hilfe, Logistische Einsätze und Hilfe, Cybersecurity, usw.
Weiter wird am Infotag auch über Zivildienst und Schutz informiert.

Wie man im 2023 beim schweizer Militär die Hauptaufgabe immer noch Verteidigen mit Waffen sieht, weiss ich nicht.
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