Rund 11'500 Armeeangehörige sind am Montag unter Corona-Schutzmassnahmen in die Sommer-Rekrutenschule eingerückt, darunter 392 Frauen. Jüngste Fitnesstests zeigen, dass die Stellungspflichtigen fitter sind als auch schon.
Insgesamt wurden rund 8800 Rekruten und Rekrutinnen sowie 2700 Kader für die Sommer-RS aufgeboten, wie die Armee am Montag mitteilte. Mit 243 Frauen sei die Zahl der Rekrutinnen nun zum dritten Jahr in Folge gestiegen. Gleichzeitig rückten auch 149 Kaderfrauen ein.
Neben einer obligatorischen Untersuchung beim Eintritt und einem Covid-19-Test haben die Rekruten und Kader in diesem Jahr die Möglichkeit, sich in der RS gegen Covid-19 impfen zu lassen. Das Gros der Impfwilligen werde in der zweiten RS-Woche die erste Impfung erhalten.
In der sechsten RS-Woche erfolge die zweite Impfung. Damit will die Armee laut eigenen Angaben unter anderem einen Beitrag zur Schweizer Impfstrategie leisten und die Einsatzbereitschaft sicherstellen.
Die Impfung bleibe jedoch freiwillig. Wer sich nicht impfen lassen wolle, werde entsprechend dem Schutzkonzept der Armee auf freiwilliger Basis wöchentlich getestet und müsse sich bei einem engen Kontakt mit einer infizierten Person in Quarantäne begeben.
Ein Problem gibt es in diesem Jahr mit dem Küchenpersonal. Wegen eines Rückgangs der Lehrabgänge in der Lebensmittelbranche und unterbrochenen Ausbildungen in der Gastronomie fehlten der Armee zahlreiche Truppenköche. Deswegen seien an acht Standorten zivile Caterer engagiert worden, die die rund 3000 Soldatinnen und Soldaten verpflegen.
Eine Auswertung der Umfrage zum Bewegungsverhalten bei den Rekrutierungen im letzten Jahr ergab, dass 49.6 Prozent der Stellungspflichtigen als trainiert gelten, wie das Bundesamt für Sport (Baspo) mitteilte. Das heisst, dass fast die Hälfte der 22'765 Befragten an mindestens drei Tagen pro Wochen körperlich intensive Aktivitäten während 20 Minuten oder mehr ausführt. Dazu gehören zum Beispiel Laufen, Fussballspielen oder Aerobics.
Die Daten zeigten ausserdem, dass 25.1 Prozent ausreichend aktiv waren, 19.5 Prozent teilaktiv und 5.9 Prozent inaktiv. Ausreichend aktiv ist gemäss den Kriterien, wer jede Woche insgesamt 150 Minuten Sport und Bewegung bei mittlerer Intensität treibt oder 75 Minuten intensiv sportlich tätig ist. Damit erfüllten insgesamt fast 75 Prozent der jungen Frauen und Männer die Bewegungsempfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG).
Beim Fitnesstest der Armee bestehen aus Standweitsprung, Medizinballstoss, Rumpfkrafttest, Einbeinstand und progressivem Ausdauerlauf wurden im Durchschnitt 69.8 Punkte erreicht, bei einem Maximum von 125 Punkten. Das ist zwar leicht weniger als im Vorjahr (70.0).
Trotzdem sieht der Direktor der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen EHSM, Thomas Wyss, nach Jahren sinkender Fitness bei jungen Leuten wieder «einen möglichen Trend zum Wiederanstieg im Fitnesslevel». Beim Anteil an Trainierten und bei der Ausdauerleistungsfähigkeit seien die Zahlen «erfreulicherweise wieder am Steigen», wird Wyss, der die Fitness der Angehörigen der Armee seit Jahren untersucht, in der Mitteilung zitiert. (sda)