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Armee-Chef Süssli und NDB-Chef kündigen – nächster VBS-Knall

KEYPIX - Thomas Suessli, Chef der Schweizer Armee, spricht bei den Swiss Cyber Security Days, am Dienstag, 18. Februar 2025 in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Thomas Süssli ist seit 2020 Chef der Armee. Nun soll er seinen Posten bereits wieder räumen.Bild: keystone

Nächster Knall im VBS: Armeechef Süssli und NDB-Chef haben gekündigt

Nach dem Rücktritt von VBS-Chefin Viola Amherd kommt es im Verteidigungsdepartement zu weiteren Abgängen. Gleich zwei wichtige Kaderleute treten zurück.
25.02.2025, 13:2625.02.2025, 13:26
lea hartmann / chmedia
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Im Verteidigungsdepartement (VBS) folgt ein Abgang auf den nächsten. Wie die NZZ berichtet, räumen Armeechef Thomas Süssli wie auch Christian Dussey, Chef des Nachrichtendiensts, ihren Posten. Süssli soll Ende Januar seine Kündigung eingereicht haben. Er bleibt noch bis Ende Jahr im Amt. Dussey, der einige Tage vorher seiner Chefin den Abgang kommuniziert haben soll, gehe auf Ende 2026.

Thomas Süssli steht seit fünf Jahren an der Spitze der Armee, Christian Dussey leitet seit 2022 den Geheimdienst. Nach dem Rücktritt von Verteidigungsministerin Viola Amherd Anfang Januar zirkulierten Gerüchte, dass Süssli wohl bald die Koffer packen dürfte.

Gemäss NZZ sollte der Bundesrat morgen über die Kündigungen ins Bild gesetzt werden.

Christian Dussey, Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes NDB, stellt den Jahresbericht vor, am Dienstag, 22. Oktober 2024, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)
Auch Christian Dussey, Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes, soll gemäss dem Medienbericht sein Amt abgeben.Bild: keystone

Auch der Luftwaffenchef nahm Reissaus

Das VBS ist mit einer Kündigungsserie konfrontiert. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass auch der Luftwaffenchef Peter Merz Reissaus nimmt. Er wechselt auf Ende September zur Flugsicherheitsfirma Skyguide, wo er CEO wird. Und auch Darko Savic, zuständig für die Kampfjetbeschaffung beim Rüstungsamt Armasuisse, hat genug vom Bund und wechselt in die Privatwirtschaft, zum Flugzeugbauer Pilatus.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA wollten sich sowohl die Medienstelle des Verteidigungsdepartements (VBS) als auch die Medienstelle der Armee nicht dazu äussern. «No comment» und «keine Äusserung hierzu» waren die Worte der Medienverantwortlichen. (sda)

Zum Abgangsreigen hinzu kommt der Ruag-Skandal, der gerade das VBS durchschüttelt. Während Jahren soll ein Angestellter der Waffenschmiede Panzerteile gekauft und viel zu billig weiterverkauft haben - der vermeintliche Schrott, der in Tat und Wahrheit ein Vielfaches wert war, gelangte unter anderem zu einer Firma, die zur Hälfte der Frau des Ruag-Mitarbeiters gehörte. Eine Strafuntersuchung läuft, zudem beschäftigt sich das Parlament mit dem Ruag-Chaos.

Den Nachfolger von Viola Amherd erwarten damit nicht nur zig Beschaffungsprobleme, sondern er muss auch die Ruag-Aufsicht neu aufstellen und zahlreiche zentrale Posten neu besetzen.

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211 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gurgelhals
25.02.2025 11:04registriert Mai 2015
Uff. Da drängt sich mittlerweile die Frage, wie viele Leichen im Keller in den kommenden Wochen zu Tage gebracht werden, regelrecht auf.
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magicfriend
25.02.2025 11:02registriert Oktober 2014
Wow! Die neue Bundesrätin oder der neue Bundesrat kann da ja fast auf der grünen Wiese neu starten. Keine einfache Ausgangslage.
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Snowy
25.02.2025 11:13registriert April 2016
Oh oh…
Da bahnt sich was grosses an.

Und Amherd wusste davon (oder ist gar Teil davon).

Sonst wäre sie nicht zur Unzeit und für alle überraschend zurückgetreten.
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