Schweiz

Entlastung für Betroffene: Down-Syndrom gilt in der Schweiz neu als Geburtsgebrechen

Entlastung für Betroffene: Down-Syndrom gilt in der Schweiz neu als Geburtsgebrechen

03.02.2016, 10:5103.02.2016, 11:05

Trisomie 21 gilt neu als Geburtsgebrechen. Das hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen. Damit muss die Invalidenversicherung bei unter 20-Jährigen alle notwendigen medizinischen Behandlungen übernehmen, die mit dem Down-Syndrom einhergehen.

Die neue Regelung gilt ab dem 1. März, wie das Departement des Innern (EDI) mitteilte. Personen mit Trisomie 21 brauchen in der Regel medizinische Massnahmen zur Behandlung einer Muskelschwäche. Teilweise müssen auch psychische Auswirkungen der Intelligenzminderung behandelt werden.

Finanzielle Entlastung für Betroffene

Solche Physio- und Psychotherapien werden ab März für unter 20-Jährige neu von der IV statt von der Krankenversicherung übernommen. Die meisten anderen Erkrankungen, die häufig mit Trisomie 21 einhergehen, sind bereits heute auf der Liste der Geburtsgebrechen.

Die Kosten für die IV liessen sich nicht genau beziffern, schreibt das EDI. Der Betrag dürfte sich jedoch auf mehrere Millionen Franken jährlich belaufen. Für die Betroffenen und ihre Angehörigen bedeutet die Änderung eine finanzielle Entlastung, da in der IV kein Selbstbehalt erhoben wird.

Mit der Änderung erfüllt der Bundesrat einen Auftrag des Parlaments. Dieses hatte mit der Überweisung einer Motion verlangt, dass Trisomie 21 auf die Liste der Geburtsgebrechen aufgenommen wird. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Bitcoin-Einbruch: Warum die Schweizer Kryptoszene jetzt auf junge Erben hofft
Der jüngste Kurseinbruch des Bitcoins veranschaulicht die Anfälligkeit des Kryptomarktes. Trotzdem blickt der Finanzdienstleister Bitcoin Suisse zuversichtlich in die Zukunft. Auch aufgrund von Erbschaften.
Die Relevanz von Kryptowährungen hat weltweit zugenommen, so auch in der Schweiz. In den letzten Jahren sind viele Schweizer Geschäftsbanken in das Geschäft mit Kryptowährungen eingestiegen, doch die Währungshüter bleiben skeptisch. Die Schweizerische Nationalbank möchte Stabilität signalisieren und denkt nicht daran, ihre Devisenreserven in Kryptowährungen anzulegen, wie es etwa die US-Notenbank Fed mit der strategischen Reserve für Krisenzeiten tut. Die starken Kursschwankungen und die hohe Korrelation zu KI-Werten, die sich zu Spekulationsobjekten entwickelt haben, verunsichern zusätzlich.
Zur Story