Dimitri ist weg. In der Nacht vom Dienstag auf den Mittwoch ist er Schweizer National-Clown im Alter von 80 Jahren von uns gegangen. Die Nachricht verbreitete sich zunächst auf Social Media und wurde am frühen Morgen von der Familie gegenüber dem Tessiner Radio und Fernsehen RSI bestätigt.
Wie das Teatro Dimitri am Mittwochmorgen in einem Communiqué schrieb, sei der Künstler «nach kurzem Unwohlsein» überraschend «mitten aus seinem vielseitigen Schaffen» gerissen worden. Noch am Sonntagabend hatte der Clown im Freilichtstück «Sogni di un'altra vita» auf dem Monte Verità auf der Bühne gestanden.
Im Dorf Verscio bei Locarno ist durch den Einsatz Dimitris ein kunterbuntes Imperium entstanden: Neben dem 1970 gegründeten Theater entstand in der Folgezeit eine Theaterschule, die sich seit 2015 «Accademia» nennt. In der jüngeren Zeit kamen noch ein Komik-Museum und der «Parco del Clown» hinzu.
Dimitri Jakob Müller wurde 1935 in Ascona geboren. Im Alter von sieben Jahren beschloss er, dass er Clown werden wollte. Nach einer Töpferlehre widmete er sich seiner künstlerischen Laufbahn, nahm Schauspielunterricht und liess sich in Musik, Ballett und Akrobatik ausbilden.
In Paris studierte er Pantomime bei Etienne Decorux, Akrobatik und Seiltanz bei Zirkusartisten und lernte Gitarre bei Flamenco-Spielern.
Anlässlich seines 80. Geburtstags im vergangenen September sprach über seine Zukunftspläne. Zusammen mit dem schweizerisch-algerischen Regisseur Mohammed Soudani wollte er einen Film realisieren. (sda)
RIP Dimitri, unser grenzenloser Nationalclown