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In der Sonntagspresse: Xhaka hat nur einen Pass

Hier ein Überblick zu den wichtigsten Meldungen der Sonntagspresse.
Hier ein Überblick zu den wichtigsten Meldungen der Sonntagspresse.

In der Sonntagspresse: Xhaka hat nur einen Pass und FDP-Nationalrat fordert Renten-Bonus

15.07.2018, 06:5815.07.2018, 08:18
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Granit Xhaka hat nur eine Staatsangehörigkeit

Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hat laut der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» im Zuge der Doppelbürger-Debatte ungeprüfte und falsche Angaben zur Staatsangehörigkeit seiner Spieler verbreitet. So hiess es etwa zu Granit Xhaka, der in der Schweiz geborene Mittelfeldspieler besitze nebst dem Schweizer Pass auch den albanischen.

Switzerland's midfielder Granit Xhaka arrives for a training session of the Switzerland's national soccer team at the Torpedo Stadium, in Togliatti, Russia, Saturday, June 23, 2018. The Swis ...
Der Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka besitzt nur einen Pass.Bild: KEYSTONE

Xhaka hat laut den Zeitungen aber nebst dem Schweizer Pass keinen anderen Pass – er hat also weder die albanische noch die kosovarische Staatsangehörigkeit. Das bestätigte Xhakas Berater, der Berner Anwalt André Gross, gegenüber den Zeitungen. Auch die albanische Botschaft in Bern führt keinen Granit Xhaka mit Jahrgang 1992 in ihrem Bürger-Register.

Zwar wurde Xhaka 2014 zum Ehrenbotschafter des Kosovos ernannt – diese Würde bringe aber keine Staatsbürgerschaft mit sich. Xhaka selber hatte sich jüngst als «aktuellen Doppelbürger» bezeichnet, wolle sich nun dazu aber nicht mehr äussern.

Spielsucht bei Jungen

Schweizer Suchtberatungsstellen sind laut der «NZZ am Sonntag» besorgt, weil viele junge Online-Spieler immer mehr dem Spielrausch verfallen. Die Game-Industrie flute zudem den Markt mit Spielen, die zunächst kostenfrei heruntergeladen werden könnten, dann aber zahlreiche Zukauf-Möglichkeiten böten.

Der Anteil solcher Spielformen habe in den vergangenen zwei Jahren um einen Drittel zugenommen. Die Zeitung verweist auf vergleichbare Zahlen in Deutschland, wo der Spielemarkt im Jahr 2017 bereits rund 3 Milliarden Euro umgesetzt hat und der Anteil von Spielen mit Zukauf-Struktur rund 15 Prozent betragen habe. Jugendliche seien bei dem Spielkonsum laut Experten besonders stark von einem Kontrollverlust betroffen und eine solche Spielsucht sei ein weltweit wachsendes Problem.

Laut der «NZZ am Sonntag» hat das Universitätsspital Basel in dieser Woche die erste Abteilung der Schweiz für Spielsüchtige eröffnet. Und über die Hälfte der zwölf Betten seien bereits belegt.

FDP-Nationalrat fordert Renten-Bonus 

Der St.Galler FDP-Nationalrat Walter Müller will mit mehr Kreativität die AHV-Reform retten. Den Zeitungen «Ostschweiz am Sonntag» und «Zentralschweiz am Sonntag» sagte er, dass neue Ideen gefragt seien. «Wir sind nicht mehr im Stande, grosse Reformen umzusetzen. Wir müssen kreativer werden», betonte er.

ARCHIV --- ZUR ANZEIGE GEGEN FDP-NATIONALRAT WALTER MUELLER BEI DER BUNDESANWALTSCHAFT STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILD ZUR VERFUEGUNG --- Bundesrat Alain Berset, rechts, diskutiert mit Walter Mueller ...
Nationalrat Walter Müller (links) diskutiert mit Bundesrat Alain Berset. Bild: KEYSTONE

Dem 70-jährigen Politiker schwebt etwa vor, dass diejenigen, die ihrer Dienstpflicht im Militär oder Zivilschutz nachgekommen sind, später in den Genuss eines Renten-Bonus kommen sollen. So sollen sie ein Jahr früher in Rente gehen können.

P-26 war keine Armee

Die Schweiz hat laut einem Artikel der «NZZ am Sonntag» keine private Geheimarmee gehabt. Das Blatt beruft sich dabei auf Forschungsergebnisse des Historikers Titus J. Meier über die P-26. Die Widerstandsorganisation für den Besetzungsfall sei keine «ausserhalb von Armee und Verwaltung stehende private Organisation gewesen», die 1981 neu geschaffen worden war.

Auswertungen relevanter Akten im Bundesarchiv ergaben nämlich, dass die Anfänge der Vereinigung sogar Jahrzehnte zurückgingen und dies obendrein innerhalb des Militärdepartements. Eine parlamentarische Untersuchungskommission habe damals zudem unter Erfolgsdruck gestanden und eine Mär von der privaten Geheimarmee P-26 geschürt.

Erleichterte Einbürgerung stösst auf wenig Interesse

Seit Mitte Februar können sich Ausländer der dritten Generation in der Schweiz einfacher einbürgern lassen, doch das Angebot stösst laut der «SonntagZeitung, »Zentralschweiz am Sonntag« und »Ostschweiz am Sonntag« auf wenig Interesse. Bis Ende Juni seien beim Bund nur wenige hundert Gesuche eingegangen, wie es vom Staatssekretariat für Migration heisse.

ZUR EIDGENOESSISCHEN ABSTIMMUNG VOM 12. FEBRUAR 2017 ÜBER DIE ERLEICHTERTE EINBUERGERUNG VON PERSONEN DER DRITTEN AUSLAENDERGENERATION STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG – Swiss p ...
Wenige haben bisher Gebrauch von der erleichterten Einbürgerung gemacht. Bild: KEYSTONE

Gemäss einer Studie würden aber rund 25'000 Kinder und junge Erwachsene die Kriterien für eine erleichterte Einbürgerung erfüllen. Der Genfer Demografieprofessor Philippe Wanner sieht in der »SonntagsZeitung» mehrere Gründe für das mangelnde Interesse. Zum einen seien die administrativen Hürden und die Kosten des Verfahrens hoch. Zum andern fehle den jungen Menschen die Motivation. Sie hätten auch bisher gut gelebt. Und bei den Männern spiele der Militärdienst eine Rolle, der bei einer erleichterten Einbürgerung in der Schweiz noch absolviert werden müsste.

BDP-Chef will 2020 abtreten

Der Chef der BDP, Martin Landolt, will laut einer Meldung des «SonntagsBlick» im Jahr 2020 abtreten. «Anfang 2020 gebe ich das Parteipräsidium ab», sagte er der Zeitung. Er möchte damit zum Generationswechsel in seiner Partei beitragen. Langfristig müsste die Organisation wohl die Zehn-Prozent-Hürde knacken. Derzeit müsste es der Partei aber erst einmal gelingen, wieder relevant zu werden, führte Landolt in dem Interview weiter aus.

Martin Landolt, Praesident der BDP Schweiz, an der Delegiertenversammlung der BDP Schweiz, am Samstag, 28. April 2018, in Seewis. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Martin Landolt will 2020 zurücktreten. Bild: KEYSTONE

Uber will Aktivitäten in der Schweiz ausbauen

Der Fahrdienstleister Uber will laut dem «SonntagsBlick» seine Aktivitäten in der Schweiz ausbauen. In einen Interview mit der Zeitung sagte der Uber-Landeschef Steve Salom, dass man offensiv, aber nicht mehr aggressiv in der Schweiz expandieren wolle. So schweben dem Unternehmer etwa Kooperationen mit ÖV-Betrieben vor. Auch selbstfahrende Uber-Autos soll es in der Schweiz künftig geben. Und um im regulatorischen Dickicht besser zurechtzukommen, suche man verstärkt den Dialog mit den Behörden. Diesen habe Uber seine Kooperationsbereitschaft etwa durch die Einstellung von Uber-Pop gezeigt.

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pafeld
15.07.2018 09:28registriert August 2014
Hat es Walter Müller eigentlich ins Oberstübchen gerieselt? Da ist die Politik seit Jahrzehnten dabei, Bürokratie und Ungleichberechtigungen abzubauen und da nennt er die Abkehr zum militärischen Ehrensold aus dem letzten Jahrhundert eine "kreative" Lösung? Wer also bereits jahrelang dazu gezwungen wurde, sinnlos Gelder auf Staatskosten zu verbrennen, soll als Dreingabe explizit dafür noch einen Bonus im Rentenalter erhalten.
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
15.07.2018 12:04registriert Juni 2016
"Dem 70-jährigen Politiker schwebt etwa vor, dass diejenigen, die ihrer Dienstpflicht im Militär oder Zivilschutz nachgekommen sind, später in den Genuss eines Renten-Bonus kommen sollen. So sollen sie ein Jahr früher in Rente gehen können."
Diese Idee ist eine Verdammte Sauerei, manche Leute können sich das ja nicht Aussuchen ob sie gehen oder nicht gehen, eine Zivildienstliche Alternative gibt es ja in dem Sinne nicht, Zivildienstler müssen Dienstfähig sein.
Ausserdem würden rund 99% der Frauen weniger Rente für ggf. gleich lange Zahljahre und ggf. gleiche Einzahlmenge erhalten
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ujay
15.07.2018 14:18registriert Mai 2016
Ich durfte Militärpflichtersatz zur Strafe dafür bezahlen, weil ich eine Behinderung habe und keinen Dienst leisten durfte. Die Gesunden sollen also noch belohnt werden, während..........mir wird übel.
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