Käser habe eine sogenannte vorläufige Einstellung im Amt verfügt, sagte Regierungssprecher Christian Kräuchi und bestätigte damit folgende Twitter-Meldung des SRF-Regionaljournals am Montagnachmittag:
Affäre #Thorberg: Georges Caccivio ist nicht mehr Direktor der Strafanstalt Thorberg. Mehr dazu um 17.30 Uhr im Regionaljournal auf SRF 1.
— SRF Regionaljournal (@srfbern) 3. Februar 2014
Caccivio wird Vertuschung und Sonderstellung vorgeworfen
Der Gefängnisdirektor soll vor seiner Amtszeit sexuellen Kontakt mit einer Drogenabhängigen gehabt haben. In diesem Zusammenhang wird ihm vorgeworfen, er habe Akten aus einem Dossier entfernt, das Hinweise auf diese pikante Affäre enthalte. Weiter soll Caccivio dem Insassen Igor L., der als Schläger von Schüpfen bekanntgewordene Sohn einer Künstlerfamilie, ein Gemälde abgekauft haben. Gegen Caccivio sollen bereits vergangenen Spätsommer anonyme Vorwürfe laut geworden sein.
Neue Vorwürfe hätten Käser zu diesem Schritt veranlasst
Für Käser hätten die Vorwürfe gegen den Direktor eine Dimension angenommen, die eine ordnungsgemässe und sicherheitsorientierte Führung auf dem Thorberg zurzeit äusserst gefährdeten. Vertrauen, Akzeptanz und Respekt seien eine unabdingbare Voraussetzung für die Führung einer geschlossenen Strafanstalt.
Bis auf Weiteres übernimmt der stellvertretende Direktor, Klaus Emch, die Führung der Strafanstalt.
Unstimmigkeiten zuerst intern, dann extern geprüft
Käser liess die Vorwürfe intern überprüfen und fand «gewisse Schwächen». Käser ordnete erste Massnahmen an. Vor einigen Wochen bekam die Öffentlichkeit Wind von der Sache. Am 25. Januar berichtete die Tageszeitung «Der Bund», Caccivio sei mit Insassen der Strafanstalt per Du und habe diese womöglich begünstigt. Auch andere Medien recherchierten in dem Fall. Am vergangenen Donnerstag teilte Käser schliesslich mit, die Vorwürfe gegen Caccivio würden nun extern untersucht. Er wolle Klarheit, sagte Käser damals. Zu den Vorwürfen machte Käser keine genauen Aussagen.
(sda/can)