Nun scheint klar, welche Bahnlinien die BLS in ihrem Vorhaben, das SBB-Monopol im Fernverkehr zu knacken, anvisiert. Nach Informationen der «SonntagsZeitung» hat es die Bahn auf Verbindungen zwischen Bern und dem Berner Oberland (Interlaken) zu den Flughäfen Zürich und Basel sowie in den Jura (bis Le Locle) abgesehen. Damit wolle die BLS ihre Tradition als Tourismusbahn fortführen.
Ein BLS-Sprecher wollte nicht bestätigen, für welche Linien sich das Unternehmen beim Bund bewirbt. Er bestätigte aber frühere Angaben, wonach die BLS sich um Fernverkehrslinien bemüht. Zudem sagte er, die regional verankerte BLS könne in ihrem Gebiet effizienter und damit auch kostengünstiger fahren. Die SBB warnt davor, dass eine Zerstückelung des Fernverkehrs zu Mehrkosten führt.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat seine Pläne, gewisse als gefährlich eingeschätzte Arbeiten für Lehrlinge zu verbieten, vorerst auf Eis gelegt. Das berichtet der «SonntagsBlick» unter Berufung auf ein SECO-Schreiben. Die Arbeitgeber, vor allem der Schweizerische Gewerbeverband (SGV), hatten sich vehement gegen den Verordnungsentwurf gewehrt.
Für SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler sind die Pläne ein Beispiel für immer detailliertere Regulierungen, welche die KMU bei der Berufsbildung einschränkten. Verboten werden sollte beispielsweise, dass Maurerlehrlinge mehr als 19 Kilogramm heben oder Malstifte mehr als zwei Stunden Drehbewegungen ausführen dürfen. Der SGV möchte die heute geltenden Bestimmungen lockern.
Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Anzahl schwerer Infektionen durch multiresistente Keime in der Schweiz fast verdoppelt. Das berichtete die Zeitung «Schweiz am Sonntag» unter Berufung auf die vom Bund beauftragte Überwachungsstelle anresis.
Demnach sind 2016 knapp 12'600 Infektionsfälle in Spitälern gezählt worden. 2006 waren es erst rund 6500 Fälle. Für die Spitäler sind auch die Kosten ein Problem, da diese aus ihrer Sicht ungenügend gedeckt sind. Einer Schätzung zufolge belaufen sich die Mehrkosten schweizweit auf bis zu 200 Millionen Franken.
Infektionen gehen meist mit einer Blutvergiftung einher, die aufwändig behandelt werden muss. Es kommt auch zu Amputationen oder Todesfällen. Die Schweizer Gesellschaft für Infektiologie schätzt, dass jährlich rund 300 Menschen an einer Infektion durch multiresistente Keime sterben.
Berggemeinden erhalten heute über Wasserzinse für Wasserkraftwerke teilweise Millionen von Franken. Ein neues Modell, das das Bundesamt für Energie entworfen hat, könnte diese Einnahmen in schlechten Zeiten jedoch deutlich verringern. Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, schlägt der Bund ein flexibles Modell für die Wasserzinse vor mit einem Grundtarif sowie einem variablen Tarif je nach Strompreis am Markt.
Laut mehreren Quellen schwebt dem Bund ein Grundtarif zwischen 50 und 60 Franken pro Kilowatt Bruttoleistung vor. Heute erhalten die Kantone von den Kraftwerkbetreibern pro Kilowatt Bruttoleistung 110 Franken. Die Wasserzinse werden auf das Jahr 2020 neu geregelt. Die Strombranche setzt sich seit Jahren für tiefere Wasserzinse ein. Sie möchte einen Grundtarif von 41 Franken.
Migros-Chef Herbert Bolliger fürchtet in diesem Jahr wiederum «stagnierende» Umsätze im Detailhandel. Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» zu seinen Erwartungen für das laufende Jahr befragt, sagte Bolliger: «Euphorie ist sicherlich fehl am Platz, die Umsätze werden stagnieren, und die Preise dürften angesichts des starken Frankens unter Druck bleiben.»
Beim Umsatz werde die Migros beispielsweise spüren, dass weniger Leute einwanderten. Er sieht aber auch Silberstreifen am Horizont, etwa beim Einkaufstourismus: Die Konsumentenstimmung und die Einschätzung der finanziellen Lage hätten sich verbessert.
«Daher glaube ich eher, dass nicht noch mehr Schweizer zum Einkaufen über die Grenze fahren werden. Der Plafond könnte erreicht sein.» Bolliger tritt im Laufe des Jahres als Migros-Chef ab.
Die SBB wollen in diesem Jahr ein neues Berufsbild für ihre Kondukteure ausprobieren. In einem Pilotprojekt sollen Reisebegleiter als Allrounder zum Einsatz kommen, wie die Zeitungen «Zentralschweiz am Sonntag» und «Ostschweiz am Sonntag» unter Berufung auf eine mit dem Projekt vertraute Person berichten.
Die Kondukteure sollen nicht mehr einzig Billette in einem Intercity kontrollieren, sondern etwa auch im Regionalverkehr Stichproben durchführen oder an den Bahnhöfen Reisenden die richtige Richtung weisen. Dafür sind heute Mitarbeiter verschiedener Abteilungen zuständig. Eine SBB-Sprecherin bestätigt, dass ein Pilotversuch geplant ist, gibt aber keine Details bekannt.
Im Streit um eine lockerere Hypothekenvergabe muss die Raiffeisen-Bank auch mit einer neuen Idee den Widerstand der Finanzmarktaufsichtsbehörde FINMA fürchten. Bankchef Patrik Gisel gab vor einer Woche bekannt, wegen Bedenken der FINMA auf ein neues Produkt mit flexibler sogenannter Tragbarkeitsregel vorerst zu verzichten.
Zugleich kündigte er an, über eine Ausnahmeregelung jungen Familien vereinfacht eine Hypothek ermöglichen zu wollen – im Effekt hätte das eine ähnliche Wirkung. Wie die Zeitung «Schweiz am Sonntag» berichtet, wäre die FINMA auch mit dem Vorhaben kaum einverstanden.
Ohne sich direkt auf die Raiffeisen-Bank beziehen zu wollen, sagte ein Sprecher der Zeitung, bei Auffälligkeiten bei diesen Ausnahme-Hypotheken könnte die Behörde Massnahmen ergreifen. Beispielsweise müsste eine Bank dann mehr Eigenkapital halten.
Viele Kliniken in der Schweizer Spitallandschaft erwirtschaften zu tiefe Margen, um langfristig überleben zu können. Zu diesem Schluss kommen Studien von Gesundheitsexperten, aus denen die «SonntagsZeitung» zitiert.
Demnach müsste ein Spital rund 10 Prozent Marge erreichen, um die nötigen Investitionen in neue Geräte oder Gebäude bewältigen zu können. Universitäts- und Kinderspitäler kommen laut einer Studie der Zürcher Ratingagentur ICV im Schnitt nur auf rund 6 Prozent, Regionalspitäler auf rund 7 Prozent.
Im Gegensatz dazu kommen Privatspitäler auf weit über 10 Prozent Marge. Das Beratungsunternehmen PWC stellte 2015 bei mehr als der Hälfte der Spitäler eine ungenügende Marge fest.
Die Plattform Airbnb hat im vergangenen Jahr in der Schweiz rund 2,2 Millionen Übernachtungen vermittelt. Das teilte das US-Unternehmen dem «SonntagsBlick» mit. Rund 480'000 Gäste wurden demnach über die Plattform, die über 21'000 Schweizer Unterkünfte im Angebot hat, fündig. Das ist ein beachtliches Wachstum: 2015 waren es 300'000 Gäste gewesen.
Eine Sprecherin sagte der Zeitung, Airbnb sehe vor allem in klassischen Urlaubsgebieten und Bergregionen in der Nebensaison noch Wachstumspotenzial. Die konventionelle Hotellerie, die sich darüber beklagt, dass Airbnb-Gastgeber weniger Auflagen erfüllen müssen, verzeichnete zwischen Januar und November 2016 rund 33 Millionen Logiernächte – ein Minus von 0,5 Prozent.
Die Wissenschaftsräte der Schweiz, Deutschlands und Österreichs zeigen sich besorgt, dass in den meisten Forschungsdisziplinen die englische Sprache dominiert. Sie veröffentlichten deshalb vor kurzem ein Plädoyer für Mehrsprachigkeit in der Forschung, wie die «NZZ am Sonntag» berichtete.
Im Nationalrat hat SP-Nationalrat Mathias Reynard eine Motion eingereicht, die verlangt, dass der Schweizerische Nationalfonds (SNF) Anträge auf Deutsch, Französisch und Italienisch akzeptieren muss. Heute gibt es in mehreren Disziplinen ein Englisch-Obligatorium, selbst bei den Geistes- und Sozialwissenschaften sind rund 60 Prozent der Anträge in Englisch formuliert. Selbst Germanisten, die Erforscher der deutschen Sprache, publizieren heute hauptsächlich in Englisch. (sda)