Schweiz
Banken

Kriminelle erpressten ZKB mit Kundendaten – Täter in Haft

Das Logo der Zuercher Kantonalbank, aufgenommen vor dem Gebaeude der Schweizerischen Nationalbank SNB, hinten rechts, am Mittwoch, 11. Dezember 2013, in Zuerich. (KEYSTONE/Steffen Schmidt)
Täterschaft will Bitcoin von der ZKB erpressen.Bild: KEYSTONE

Kriminelle erpressten ZKB mit Kundendaten – Täter in Haft

13.09.2024, 14:5213.09.2024, 14:52
Mehr «Schweiz»

Vier junge Schweizer haben versucht, die Zürcher Kantonalbank ZKB zu erpressen. Sie verlangten Bitcoin im Wert von 3 Millionen Franken, ansonsten würden Kundendaten veröffentlicht. Die Polizei konnte die vier verhaften. Einer arbeitete früher selber bei der Bank.

Die Erpresser verlangten von der ZKB, dass die Bank bis am 6. September 61 Bitcoins an sie überweise. Dies entspricht einem Betrag von rund 3 Millionen Franken, wie die Kantonspolizei und die ZKB am Freitagnachmittag mitteilten.

Ansonsten würden Kundendaten veröffentlicht. Um ihrer Entschlossenheit Nachdruck zu verleihen, schickten die Erpresser einzelne Datensätze an Journalisten, etwa die Plattform «Inside Paradeplatz». Die ZKB ging auf die Drohung jedoch nicht ein und wandte sich an die Kantonspolizei.

Diese konnte in den vergangenen Tagen alle vier Verdächtigen festnehmen. Es handelt sich um Schweizer im Alter von 20 und 21 Jahren. Alle sind vorläufig in Polizeihaft, einer von ihnen sitzt bereits in Untersuchungshaft.

Bis November 2023 ZKB-Mitarbeiter

Bei ihm handelt es sich um einen ehemaligen ZKB-Mitarbeiter. Er habe bis November 2023 bei der ZKB gearbeitet, hiess es bei der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Erpresser waren im Besitz von 58 illegal beschafften Datensätzen von ZKB-Kundinnen und -Kunden. Diese Datensätze seien limitiert gewesen auf Name, interne Kundennummer und Geburtsdatum.

In 30 Fällen sei auch die Adresse sichtbar gewesen, teilte die ZKB mit. Alle Betroffenen seien bereits direkt kontaktiert worden. Andere Kundinnen und Kunden waren nicht betroffen.

Die Polizei konnte das Material bei den mutmasslichen Tätern sicherstellen. Kundendaten wurden keine veröffentlicht, wie die ZKB betonte. Es habe sich nicht um einen Cyberangriff mit Datenabfluss gehandelt. Die Systeme seien zu keiner Zeit kompromittiert gewesen. Kundengelder seien nicht gefährdet gewesen. (leo/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
20 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
aye
13.09.2024 14:57registriert Februar 2014
Name, interne Kundennummer und Geburtsdatum plus teils Adresse von 58 Kunden.
Und dafür wollten die 3 Millionen?
571
Melden
Zum Kommentar
20
    «Rien ne va plus» im Casino St. Moritz wegen Investoren-Ausstieg

    Das Casino in St. Moritz hat am Dienstag dicht gemacht. Der Grund: die Hauptaktionärin ist ausgestiegen. Die Eidgenössische Spielbankenkommission hat deshalb den Entzug der Konzession eingeleitet.

    Zur Story