An den Dittinger Flugtagen sind zwei der drei Flugzeuge der Formation Grasshoppers aus Deutschland zusammengekracht: Bei einem Kuvenflug kurz vor 11.30 Uhr kollidierte das eine Flugzeug mit dem Heck des andern. Ein Pilot ist beim Absturz ums Leben gekommen. Der zweite Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten und blieb unverletzt, wie Polizeisprecher Meinrad Stöcklin an einer Pressekonferenz am Sonntag Nachmittag erklärte.
Die beiden überlebenden Piloten werden zurzeit vom Care-Team betreut. Die Partnerinnen der beiden verunglückten Piloten waren im VIP-Zelt zum Zeitpunkt des Crashs – und mussten den Unfall miterleben. Auch sie werden vom psychologisch betreut.
Wer den Unfall verursacht hat, ist noch unklar. Ein Anwohnerin beobachtete, wie eines der beiden Flugzeuge mitten in Dittingen an der Dorfstrasse in eine Scheune gerast ist. Das Flugzeug sei dabei auseinandergebrochen, mehrere Stücke des Geräts hätten sich im Garten des Nachbarn verstreut. «Es gab riesige Flammen. Es ist purer Zufall, dass das Flugzeug nicht in ein bewohntes Haus gecrasht ist», sagt die Anwohnerin gegenüber der bz.
Wie durch ein Wunder sind offenbar keine Anwohner verletzt worden. Die Feuerwehr war bereits wenige Minuten nach dem Crash an der Unfallstelle. Das zweite Flugzeug ist im Gebiet Schachleten abgestürzt, einige hundert Meter ausserhalb des Dorfes, laut Zeugenaussagen aber ebenfalls unweit eines bewohnten Hauses. Der Pilot dieses zweiten Flugzeuges konnte sich per Fallschirm retten.
«Ich bin regelmässiger Gast am Flugmeeting. Ich habe es immer als sehr professionell organisiert erlebt. Ich bin sehr betroffen. Dittingen hatte heute 100 Schutzengel. Wir wollen uns nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn das Flugzeug anderswo abgestürzt wäre», sagte Regierungsrätin Sabine Pegoraro.
Das dritte, unversehrt gebliebene Flugzeug kreiste nach der Kollision eine Zeit lang über der Unfallstelle. Die Veranstaltung wurde abgebrochen: Die Piloten haben gemeinsam entschieden, heute nicht mehr zu fliegen.
Das OK fordert die Zuschauer auf, Filmmaterial vom Unfall abzugeben zur Auswertung für den Unfallbericht. Kurz vor 13.30 Uhr informiert das OK an einer Pressekonferenz.
Bereits vor 2 Jahren ist ein Flugzeug in Dittingen abgestürzt. Damals widerstand eine Rekostruktion einer « Blériot XI» dem Wind nicht und landete unplanmässig auf einer Wiese. Der Pilot überstand den Unfall unverletzt, nur eine Maschine erlitt einige Blessuren.
@barfi_news Entscheiden wurde, dass der Flugtag nicht Weitergeführt wird. Der betroffene Pilot ist gestorben.
— Sandro Lo Piccolo (@sandrolopiccol1) 23. August 2015
Die Grasshoppers malen mit ihren Ultraleicht-Flugzeugen Figuren an den Himmel. Da alle drei Piloten den gleichen Flugzeugtyp fliegen, wirkt die Formation optisch homogen. Im Sommer trainieren sie bis zu zweimal in der Woche über ihrer fliegerischen Heimatbasis, dem südbadischen Flugplatz Bremgarten/Eschbach.
Mittlerweile hat das Trio gemeinsam etwa 50 Stunden im Formationsflug in der Luft verbracht. Zur Flugvorführung gehören verschiedene Figuren und Übergänge wie Dreieck-Formation, Linienbreak, Split Break oder Leiter. Zudem wird auch in Formation gelandet, wenn die Runway breit genug ist. Sogar für das Abstellen haben die drei Piloten eine publikumswirksame Kür einstudiert.
Geflogen wird normalerweise in 500 Fuss über Grund, das sind etwa 150 Meter über dem Erdboden. So können die Zuschauer die relativ kleinen Flugzeuge noch gut erkennen, und die gesetzlich vorgeschriebene Mindesthöhe wird eingehalten. Während ihrer Vorführung kommunizieren die Piloten über Funk miteinander. (BZ Basel/Nordwestschweiz)
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