Schweiz
Basel

Sterbehelferin Erika Preisig wegen Medikamentverstössen verurteilt

Sterbehelferin Erika Preisig muss nicht wegen vorsätzlicher Tötung ins Gefängnis

09.07.2019, 14:2109.07.2019, 14:28
epa07509565 Erika Preisig, plaintiff and German doctor, attends an oral hearing examining a section of the German Criminal Code on 'commercial assistance of suicide' at the Constitutional Co ...
Erika Preisig.Bild: EPA/EPA

Die Sterbehelferin Erika Preisig muss nicht wegen vorsätzlicher Tötung hinter Gitter. Das Baselbieter Strafgericht hat sie am Dienstag wegen Verstössen gegen das Heilmittelrecht zu 15 Monaten bedingt und 20'000 Franken Busse verurteilt.

Die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre Freiheitsstrafe wegen vorsätzlicher Tötung in mittelbarer Täterschaft gefordert. Der Verteidiger hatte auf Freispruch plädiert. Die 61-jährige Ärztin Preisig ist Kopf der Sterbehilfeorganisationen Lifecircle/Eternal Spirit.

Preisig hatte 2016 eine psychisch kranke Frau in den Tod begleitet, ohne zuvor ein unabhängiges Fachgutachten zu deren Urteilsfähigkeit einzuholen. Die Staatsanwaltschaft liess post mortem ein Aktengutachten erstellen, und dieses attestierte der Verstorbenen eine schwere Depression; sie sei nicht urteilsfähig gewesen. (sda)

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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bcZcity
09.07.2019 14:29registriert November 2016
Die Frau macht das richtige. Ich hoffe Sie kann die Summe aufbringen, ansonsten bitte Spendenkonto einrichten, ich bin da gerne bereit etwas zu geben.

Sterbehilfe ist noch immer ein Tabuthema, dabei sollte dies - genau wie die Geburtshilfe - klar geregelt sein.

Leben in die Welt setzen darf jeder, ohne Prüfung, Attest oder Bescheinigung. Es wird Zeit auch das Sterben gleichberechtig zu behandeln, sofern der freie Wille nachweisbar ist, was ja i. d.r kein Problem darstellt.
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dorfne
09.07.2019 19:27registriert Februar 2017
Bedingungslos selbstbestimmtes Lebensende muss die Zukunft sein! Es wirft eh niemand leichtfertig sein Leben weg. Erst wenn keine Lebensqualität mehr vorhanden ist. In meinem Umfeld erlebe ich grad wieder ein seit 3 Jahren anhaltendes Krebsmärtyrium. Nicht zum ersten Mal. Den Patienten werden mit immer neuen Therapien und OPs Hoffnung auf Heilung bzw. Lebensverlängerung gemacht. Um den Preis von endlosem Leiden. Wer sagt schon nein, wenn die Medizin mit immer neuen Versprechen um sich wirft. Dem muss man einen Riegel schieben dürfen!
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