Das Express-Tram 17 soll ab 2030 vom Leimental via Margarethenstich nach Basel fahren. Die Regierungen beider Basel haben am Montag in einem neuen Infotram zusammen mit den beiden Transportunternehmen BLT und BVB sowie mit dem Automobilclub ACS für dieses Projekt geweibelt.
Die Tramlinie 17 soll dabei im vorderen Leimental beschleunigt und zu einem S-Tram aufgewertet werden. Die Idee ist, dass das Tram zwischen Ettingen und Binningen nur einmal pro Ortschaft hält. Dank einer künftigen Margarethenverbindung soll das Tram eine Abkürzung zum Bahnhof Basel SBB nehmen, dann weiter via Wettsteinbrücke zum Badischen Bahnhof fahren und somit einen Teil der BVB-Linie 1 ersetzen.
Mit dem S-Tram falle eine «unnötige Zusatzrunde» durch die Stadt weg, sagte der Baselbieter Verkehrsdirektor Isaac Reber (Grüne) vor den Medien. Die Fahrgäste könnten damit rund 12 Minuten Reisezeit sparen.
Das Infotram wird ab Dienstag die Fahrgäste auf den BLT-Linien 10 und 17 über dieses Projekt aufklären. Dort sind Broschüren wie auch QR-Codes zu Erklärvideos zu finden.
Das Stimmvolk des Kantons Basel-Landschaft lehnte im September 2017 den Bau der Tramverbindung Margarethenstich zwischen Binningen und Basel mit fast 57 Prozent ab. Die beiden Basel wollen einen neuen Anlauf für diese Abkürzung wagen. Nach dem Territorialprinzip soll Basel-Stadt die grösstenteils Kosten übernehmen, während das Baselbiet mit dem Doppelspurausbau Spiesshöfli eine Vorlage für das Expresstram schuf.
Die Basler Regierung wird dem Grossen Rat einen entsprechenden Ratschlag vorlegen. Im Falle eines Referendums wird im Gegensatz zu 2017 diesmal die Stimmbevölkerung von Basel-Stadt das letzte Wort haben. Der Bund beteiligt sich im Rahmen des Agglomerationsprogramms daran, sofern die Bauarbeiten bis Ende 2027 begonnen haben.
Das Vorhaben ist Teil der ÖV-Strategie Tramnetzausbau 2030, welche die Basler Innenstadt vom Schienenverkehr entlasten soll. Der Grosse Rat bewilligte im Juni eine Ausgabe für die Planung dieses Massnahmenpakets.
Schützenhilfe erhält das S-Tram 17 auch von Automobilistenseite. Mit dem Expresstram könne die Stausituation auf den Leimentaler Strassen entschärft werden, sagte Daniel Seiler, Geschäftsführer des ACS beider Basel. (sda)
Schon die letzte Abstimmung war nur gehässig und kleingeistig, mit völligem Verkennen der Realität, dass nämlich sehr viele Baselländer:innen in die Stadt arbeiten gehen und davon profitieren würden, und nicht die Stadt hier an ihnen profitieren will.
Ich kenne wenig so kleingeistige Prinzipialablehnung wie im Baselländischen zu allem, was irgendwie auch nur am Rande mit der Stadt zu tun hat.