Der trinationale Bahnknoten in Basel soll nach wie vor langfristig mit einem unterirdischen S-Bahn-Herzstück ausgebaut werden. Dieses wird mit 14 Milliarden Franken massiv mehr kosten, als ursprünglich veranschlagt, wie Vertreter der SBB, des Bundesamts für Verkehr und des Kantons Basel-Stadt am Mittwoch an einer Medienkonferenz mitteilten.
Vorgestellt wurden die Resultate einer Ausbau-Vorstudie, die auf Grundlage eines Fünfpunkteplans des eidgenössischen Bundesamts für Verkehr (BAV), der beiden Basel, der SBB, der Deutsche Bahn und der französische Staatsbahn. Der Fünfpunkteplan war von 2017 bis 2022 erstellt worden.
Die Studie habe ergeben, dass die unterirdische Anbindung der beiden neu zu erstellenden Basler Tiefbahnhöfe SBB und Badischer Bahnhof mit Kosten von rund 14 Milliarden Franken um gut 5 Milliarden teurer zu stehen kommen werde als ursprünglich veranschlagt, sagte Nicolas Bürgi, Gesamtkoordinator der Bahnknoten Basel und Luzern beim BAV.
Auch werde die Umsetzung mit den beiden Tiefbahnhöfen erst ab den 2040er-Jahren umgesetzt werden können – erst nach Beendigung der laufenden und vor allem noch geplanten «Ertüchtigungsmassnahmen» im Basler Bahnnetz. Daraus ergebe sich ein Zeithorizont bis zur Inbetriebnahme, der sich schätzungsweise bis 2080 hinziehen könnte.
Bereits festgelegt ist gemäss Vorstudie die Lage des geplanten Tiefbahnhofs SBB und dessen Ausmasse. Vorgesehen seien zwei Perrons und vier Gleise mit umfangreichen Unterführungen, hiess es.
Noch nicht entschieden ist in der Vorstudie der genaue Linienverlauf der unterirdischen S-Bahnverbindung. Klar sei, dass es beim Grossbasler Rheinufer eine Station Basel Mitte geben werde, sagte Bürgi. Zum weiteren Verlauf auf der Kleinbasler Seite seien noch zwei Varianten im Gespräch: eine direkte Verbindung zum Badischen Bahnhof und eine mit einem nördlichen Bogen, mit dem das Entwicklungsgebiet Klybeck angebunden werden könnte.
Zu den «Ertüchtigungsmassnahmen» gehören unter anderem den Bau zusätzlicher Gleise sowie Anpassungen am West- und Ostkopf des Bahnhofs Basel SBB. Dazu kommen unter anderem neue Wendegleise und Zusatzgleise in Basel West, Optimierungen auf den beiden Basler Rangierbahnhöfen sowie Anpassungen der Gleisanlage im Badischen Bahnhof.
Bereits am Laufen ist der Ausbauschritt 2025. Darin enthalten sind unter anderem der neue Bahnhof in Liestal mit Streckenausbauten, die einen Viertelstundentakt nach Basel erlauben werden, ein neuer Perronzugang von der Margaretenbrücke im Westen sowie neue S-Bahn-Haltestellen im Westen und Osten Basels. Dazu kommt der geplante Bahnanschluss zum Euroairport bis voraussichtlich 2035.
Die eidgenössischen Parlamente würden voraussichtlich 2027 im Rahmen der nächsten Botschaft zum Bahnausbau einen Entscheid fällen, hiess es. Dabei werde letztlich die Studie «Verkehr '45» der ETH eine Rolle spielen. Sie diene der Priorisierung der Ausbauprojekte der Bahn, bei den Nationalstrassen und in den Agglomerationsprogrammen. (rbu/sda)
Ist eine ähnliche Situation wie in Luzern: Auch dort wurde der Knoten nie ernsthaft ausgebaut - und jetzt beschwert sich die Schweiz über den teuren Tiefbahnhof, der nötig ist, um den dortigen Knorz aufzulösen.