Schweiz
Bern

Anzeige gegen Berner «Bodies Exhibiton» eingegangen

Anzeige gegen Berner «Bodies Exhibiton» eingegangen

10.10.2018, 11:4710.10.2018, 12:37
Mehr «Schweiz»
Besucher betrachten plastinierte menschliche Koerperteile in der Ausstellung "Bodies Exhibition", am Sonntag, 7. Oktober 2018, in Bern. Die Ausstellung praesentiert 250 Exponate des menschli ...
Bild: KEYSTONE

Mittelalterliche Gruselschaustellerei oder sinnvoller Beitrag zum Umgang mit dem Tod: Ausstellungen mit plastinierten Leichen polarisieren. Das ist auch bei der aktuellen «Bodies Exhibition» in Bern nicht anders. Nun beschäftigt die umstrittene Ausstellung auch die Justiz.

Bei der bernischen Staatsanwaltschaft ist eine Anzeige gegen die Ausstellung und deren Veranstalter eingegangen. Sie stammt von einer Menschenrechtsorganisation und umfasst eine Vielzahl von Vorwürfen, darunter Störung der Totenruhe.

Auch Zweifel an der Herkunft der Präparate gehören «zum Tenor» der Anzeige, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Christof Scheurer, eine Meldung der Tageszeitung «Der Bund» vom Mittwoch bestätigte.

Bereits im Vorfeld der Ausstellung wurde Kritik laut, bei den Leichen handle es sich nicht um freiwillige Körperspenden, sondern möglicherweise um hingerichtete chinesische Dissidenten. Ähnliche Vorbehalte wurden bereits in den 1990er-Jahren im Zusammenhang mit der damals neuartigen Ausstellung «Körperwelten» des Deutschen Gunter von Hagens laut.

Plastinierte menschliche Fuesse in der Ausstellung "Bodies Exhibition", am Sonntag, 7. Oktober 2018, in Bern. Die Ausstellung praesentiert 250 Exponate des menschlichen Koerpers, bestehend a ...
Bild: KEYSTONE

Hinter der aktuellen Ausstellung in Bern steht jedoch nicht von Hagens, sondern der Holländer Jan van Bergen. Er gab gegenüber der Zeitung «Der Bund» an, die Leichenteile stammten von freiwilligen Spendern aus den USA. Entsprechende Dokumente legte er jedoch nicht vor, wie die Tageszeitung berichtete.

Auf der Internetseite des Ausstellungsmachers finden sich ebenfalls keine nachvollziehbaren Angaben zur Herkunft der Präparate, auch eine Kontaktadresse der Veranstalter sucht man vergeblich.

Bei der Einfuhr der Exponate in die Schweiz gab es laut Scheurer am Zoll keine Probleme. (sda)

Wann wird behaarte Haut gesellschaftlich akzeptiert?

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
milkdefeater
10.10.2018 13:27registriert Februar 2015
Also ich persönlich finde ja dass das Prinzip eines Gesetzes gegen die "Störung der Totenruhe" veraltet ist. Tote sind ja bekanntlich nicht so einfach aus der Ruhe zu bringen. Ob freiwillig gespendet oder nicht.
5111
Melden
Zum Kommentar
4
Panzerknacker ade: Zahl der Bankomat-Überfälle hat sich 2023 halbiert

Die Zahl der Angriffe auf Bankomaten in der Schweiz hat sich innerhalb eines Jahres fast halbiert. Im Jahr 2023 gab es gemäss Zahlen der Bundespolizei 32 Bankomat-Attacken, wie diese am Freitag auf dem Portal X schrieb. Im Vorjahr waren es 56.

Zur Story