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Krawalle vor der Reitschule: Demonstranten errichten Barrikaden – 11 Polizisten werden verletzt

Vor der Reitschule zündeten Demonstranten Strassenbarrikaden an.
Vor der Reitschule zündeten Demonstranten Strassenbarrikaden an.
Bild: KEYSTONE

Krawalle vor der Reitschule: Demonstranten errichten Barrikaden – 11 Polizisten werden verletzt

In der Nacht auf Sonntag ist es erneut zu Ausschreitungen vor der Reitschule gekommen. Unbekannte errichteten Strassenbarrikaden und zündeten diese an. Als Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr ausrückten, eskalierte die Situation. Elf Polizisten wurden verletzt.
06.03.2016, 12:51
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Die Situation eskalierte rasch: Als die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr nach Mitternacht vor Ort eintrafen, wurden sie von den Unbekannten mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Die Polizei reagierte ihrerseits mit Gummischrot und Reizstoff.

Durch die zwei errichteten Strassenbarrikaden war die Schützenmattstrasse blockiert. Erschwert wurde die Situation dadurch, dass einige Personen auf dem Dach der Reitschule positioniert waren. Schliesslich sei es der Feuerwehr aber gelungen, die Brände zu löschen, schreibt die Kantonspolizei Bern in einer Mitteilung. Nachdem Angestellte der Stadt Bern die Strasse säuberten und sich die Situation beruhigte, zog sich die Polizei zurück.

Die Polizei reagierte mit Gummischrot und Reizstoff.
Die Polizei reagierte mit Gummischrot und Reizstoff.
Bild: KEYSTONE

Die Kantonspolizei Bern hat Ermittlungen wegen Gefährdung des Lebens, Landfriedensbruch sowie Gewalt und Drohung aufgenommen. In diesem Zusammenhang sucht sie Zeugen, die Hinweise zur Täterschaft machen können.

Nicht erster Zwischenfall

Bei einem früheren Einsatz auf der Berner Schützenmatte hatte die Polizei am späten Freitagabend ebenfalls Gummischrot eingesetzt. Nach ihren Angaben wehrten sich die Polizisten gegen Demonstranten, die ihrerseits Flaschen warfen.

Mehrere Polizisten hatten ab 18 Uhr auf dem Parkplatz Schützenmatte in orangen Westen patrouilliert. Gemäss Communiqué sollte der Polizei-Einsatz «Straftaten entgegenwirken und Sicherheit vermitteln». Der grosse Parkplatz vor dem Kulturzentrum Reitschule gilt als Umschlagplatz für Drogen.

Die Aktion habe zu vielen positiven Rückmeldungen geführt, schreibt die Polizei – «andererseits gab es auch Protest dagegen». So habe sich gegen 23 Uhr ein Demonstrationszug formiert, der sich aus der Reitschule in Richtung der Einsatzkräfte begeben habe. Die Polizisten hätten sich zurückziehen müssen. (dwi/sda)

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183 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ordo Malleus
06.03.2016 14:24registriert August 2015
Haha was für ein Zwergenaufstand. Nennen sich autonom und sind trotzdem im höchsten Masse vom Goodwill und Geld der Stadt abhängig. Und jetzt machen sie wieder einmal einen auf dicke Hose, um ihrem propagierten Selbstverständnis Ausdruck verleihen zu können. Aber eigentlich ist es nur ein Aufschrei der Frustration, weil sich langsam aber sich die Erkenntnis durchsetzt, dass ihre idealisierte Eigenwahrnehmung und die Realität meilenweit auseinanderklaffen. Die gezeigte Bewältigung dieser Sinneskrise ist dann nur noch erbärmlich.
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küng-fü
06.03.2016 15:18registriert Juli 2015
Die Reitschule ist wie ein Fussballspiel im Joggeli.
38000 friedliche Besucher und 512 krawallbereite Vollidioten.

Nächstes Wochenende spielt Sophie Hunger zweimal im Dachstock, zurzeit ist gerade friedlich Flohmi.
Es wird durchaus Kultur geboten in der Reitschule, aber die
Assis mit der Fackel in der Hand sind ohne Frage ein Problem.

Ich war schon 2-3 im Joggeli, und auch ab und zu in der Reitschule, und ich möchte keines von beidem missen nur wegen den verblödeten, gelangweilten Stinker.
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Madison Pierce
06.03.2016 17:11registriert September 2015
Es wird immer mehr zu einem Problem für unseren Rechtsstaat, dass sich die Polizei "zurückziehen muss". Das sendet die falschen Signale an die entsprechenden Leute.

Wenn man betrunken in eine Polizeikontrolle kommt, kann man dem Beamten zwar eine runterhauen, aber das geht dann übel für einen aus. Das weiss man, deshalb fährt man schon gar nicht betrunken oder akzeptiert die Strafe.

Bei anderen Delikten scheinen Krawallmacher aus der Erfahrung zu lernen, dass nach ein paar brennenden Autos ziemlich jedes Verhalten akzeptiert wird.
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